WILLKOMMEN IM HAE JOURNAL - GESCHICHTEN UND EINBLICKE AUS DEN ALPEN
Hier in den Alpen ist jeder Tag eine neue Geschichte. Die Berge, die Winde, die stillen Wälder und Gletscher – sie alle flüstern uns ihre Geheimnisse zu.
Im HAE Journal sammeln wir diese Erzählungen und Mythen, die das Herz unserer Marke ausmachen.
HAE Blog
Celia Petrig - HAE WOMEN
Im Rahmen unserer COLLECTION BY HAE WOMEN freuen wir uns, inspirierende Einblicke von starken Riderinnen mit euch zu teilen. Heute stellt sich Celia Petrig vor und erzählt von den Abenteuern und Momenten, die sie im Leben und auf dem Snowboard prägen. Sie spricht über ihre Familie, ihre Liebe zur Natur und wie sie durch ihre kreative Energie und ihren starken Willen inspiriert wird, stets neue Wege zu beschreiten. Ihre Geschichte zeigt, wie der Mut, eigene Entscheidungen zu treffen, neue Möglichkeiten schafft – sei es beim Snowboarden, im kreativen Bereich oder durch ihre Arbeit mit Nachwuchstalenten.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Ein Powder-Tag mit meiner Familie – meinem Vater Kurt, meiner Mutter Kerstin, meiner Schwester Ramona und meinem Bruder Artimus – in der Weglosen, der besten Talabfahrt meines Home Resorts Hoch Ybrig. Es hatte die ganze Nacht geschneit, und wir fuhren früh morgens los. Die Energie im Auto war bereits hoch, weil wir alle wussten, was uns erwartete: die besten Pulverschnee-Abfahrten im „15-Minuten-Gondel-Takt.“ Es schneite immer noch, und das bedeutete für uns, dass wir bei jedem Run frischen Schnee hatten! Am Abend gab es dann heiße Schokolade in Thermokleidung.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Wenn ich das Wort „Abenteuer“ höre, schlägt mein Herz ein bisschen schneller. Das Unbekannte und Neue hat mich schon immer fasziniert. Egal ob Snowboard-Trips, Surfreisen oder einfach nur kleine Abenteuer im Wald – sie geben mir die Chance, mich selbst neu kennenzulernen, alte Muster zu brechen und frische Energie zu schöpfen. Abenteuer zeigen mir, dass alles möglich ist.
Celia Petrig jibbt gerne Rainbows zum Sonnenaufgang.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Beim Snowboarden gelange ich in meinen „Flow State“, in dem sich alles frei, harmonisch, federleicht und gleichzeitig kraftvoll anfühlt. Dieses Gefühl erlebe ich auch beim Surfen, Skaten sowie beim Malen und Zeichnen. Es ist fast so, als hätte ich Superkräfte und könnte die Dinge in Zeitlupe sehen – meine Sinne sind geschärft, und die Zeit scheint nicht zu existieren. Vielleicht ist es genau deshalb so süchtig machend!
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Ich bin eine sehr positive, energievolle und verspielte Person, aber gleichzeitig auch entschlossen und ruhig. Das zeigt sich in meinem Snowboardstil und in meinen Projekten. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, verfolge ich es mit ganzem Herzen und voller Hingabe.
Celia Petrig gelangt übers Snowboarden in den Flow State.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Wenn ich zurückblicke, bin ich stolz auf meinen Werdegang. Von erfolgreichen Junior-Contests und Weltcups bis zu meiner vielleicht schwersten Entscheidung, das Snowboard-Kader-Team zu verlassen, um dann den 2. Platz bei den Laax Open zu holen und eine Einladung zu den US Open zu erhalten. Als ich entschied, keine FIS-Wettkämpfe mehr zu fahren, lief es mit Videoprojekten und Team-Filmen immer besser. Ich hatte auch Erfolge bei Backcountry-Contests, wie dem Finale der Freeride World Tour und dem Sieg bei Red Bull Infinite Lines. Dank meiner Sponsoren, meiner Familie und guter Freunde kann ich meine Träume leben, und dafür bin ich sehr dankbar. Im kreativen Bereich freue ich mich über einige tolle Kooperationen: Ich durfte einen Bikini für Saryta Bikinis designen, habe mein Goggle Pro Model bei Spy Optics und arbeite gerade mit Nitro an einem Design für die kommende Ivy Bindung. Sehr aufregend!
Celia Petrig mit ihrem Goggle Pro Model.
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?Elena Könz hat mich immer inspiriert. Zuerst wegen ihres starken Willens und Talents beim Snowboarden, dann durch ihr großes Herz, ihren humorvollen Charakter und ihre Loyalität. Als wir beide nicht mehr im Kader waren, verbrachten wir eine Saison zusammen in Laax. Wir teilten ein winziges Studio mit einer Freundin und gingen jeden Tag snowboarden – es war eine großartige Zeit, und wir ergänzten uns perfekt. Ihre Motivation, filmen zu gehen und immer das Beste herauszuholen, inspiriert mich sehr. Manche kannten sie auch als „Mama Bear“. Ihre Kunst und Kreativität sprechen für sich selbst.
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich bin im Alltag offen und habe ein offenes Ohr. Es interessiert mich, welche verschiedenen Wege möglich sind, und ich versuche, zu unterstützen und zu ermutigen. Snowboarden bietet viele Gelegenheiten, andere zu inspirieren. Mein neuestes Projekt, „Laax Originals – Celia Petrig“, gibt Einblicke in meine Persönlichkeit und Lebensphilosophie. Ich engagiere mich stark in Coachings und Trainings, wie den Girls Shred Sessions mit „Chixxs On Board“, meinen eigenen Shred Sessions oder in Ausbildungskursen von J+S, die ich leite. Diesen Winter arbeitete ich in Australien und hatte mein eigenes Team, das ich die ganze Saison über trainierte.
Celia Petrig coacht auch junge Snowboarder*innen.
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Es ist unglaublich aufregend, Teil dieses Projekts und Teams zu sein. HAE bringt ein inspirierendes und starkes Team von Frauen zusammen. Verschiedene Styles und Fähigkeiten vereinen sich, und dank der Offenheit der Marke konnten wir in diesem Jahr all unsere Ideen und Inputs einbringen und gemeinsam die neue Kollektion kreieren. Ich liebe Darias Style auf dem Snowboard und dem Surfbrett – ich könnte ihr stundenlang zusehen! Leas Entschlossenheit und Können im Backcountry sind unglaublich inspirierend, und Jenni ist ein Sonnenschein, der die Freude und Leidenschaft für das Snowboarden verkörpert. Elena habe ich ja schon erwähnt… einfach die Beste!
Léa Klaue - HAE WOMEN
Léa Klaue by Jeremy Bernard
Unsere HAE Women-Kollektion vereint inspirierende Snowboarderinnen, die in ihren Interviews Einblicke in ihre Lebensphilosophie und kreativen Prozesse geben. Heute erzählt uns Léa Klaue, eine Athletin und Sozialanthropologin, von ihren Abenteuern im Hochgebirge, ihrer Liebe zur Natur und dem Mut, sich den Unsicherheiten zu stellen. Sie teilt, was es für sie bedeutet, zwischen künstlerischem und sportlichem Ausdruck zu balancieren, und wie sie die Kraft der Gemeinschaft in der Snowboardszene erlebt. Diese Geschichte zeigt, wie vielseitig die Verbindungen zwischen Snowboarden, Wissenschaft und Kreativität sein können.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, die Unsicherheit zu navigieren. Es geht darum, an unbekannte Orte zu gehen oder Dinge zu tun, ohne zu wissen, was das Ergebnis sein wird. Dazu gehören auch die Motivation und die Begeisterung für das „Ungewisse“. Mich reizt besonders das Mysteriöse oder Unbekannte, und genau das beflügelt meine Kreativität und Vorstellungskraft. Ohne Abenteuer könnte ich nicht kreativ sein – und umgekehrt funktioniert es genauso.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Beim Snowboarden, besonders beim Freeriden oder in anspruchsvollem Gelände, ist Planung entscheidend, um Risiken zu minimieren. Sobald alles durchdacht und die Line vorbereitet ist, schalte ich das Gehirn aus und folge meinem Instinkt. In diesen Flow-Momenten bin ich voll konzentriert und ganz im Moment, ohne Platz für Überlegungen. Genau so funktioniert meine kreative Praxis: Die schönsten Dinge entstehen intuitiv aus dem Bauchgefühl, seien es Bewegungen, Lines, Texte oder Ideen – aber nur nach gründlicher Vorarbeit.
Léa Klaue zieht Turns im tiefen Val D'Anniviers. Photo by Jeremy Bernard
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Ich verbringe viel Zeit in der Natur, sei es beim Trailrunning, Radfahren, Splitboarden, Klettern, Wandern oder Spazieren. Die natürlichen Elemente, das Wetter und die Berge geben mir Ruhe und Klarheit, um danach meine Gedanken zu ordnen und neue Ideen zu schaffen. Außerdem konsumiere ich viele Werke anderer Kreativer: Bücher, Musik, Kunst, Filme, Texte und Bergprojekte. Ich interessiere mich sehr dafür, was andere machen, und sauge diese Eindrücke auf wie ein Schwamm. Mit diesem Hintergrund forme ich dann meine eigenen Ideen.
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Ich sehe mich als sehr spontanen Menschen, der Dinge oft einfach startet und schaut, was dabei herauskommt. Gleichzeitig bin ich zielstrebig und fokussiert, und wenn mich etwas wirklich motiviert, setze ich alles daran, es zu verwirklichen. Häufig startet dieser Prozess lange, bevor ich es bewusst merke. Vielleicht ist das der Grund, warum ich oft anspruchsvolle Projekte angehe, wie Expeditionen in schwierige Bergregionen. Der Weg dorthin macht mir am meisten Spaß: Ideen entwickeln und sie Schritt für Schritt umsetzen, um dann zu sehen, was passiert.
Léa Klaue klitzeklein in Kirgistan. Photo by Jeremy Bernard
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Neben dem Snowboarden arbeite ich als Sozialanthropologin und bewege mich an der Schnittstelle zwischen Kunst und wissenschaftlicher Forschung. Dabei wende ich kreative Methoden wie Film und kreatives Schreiben an. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Schöne in menschlichen Aktivitäten zu finden, selbst wenn es um schwierige oder komplexe Themen geht. Die Welt ist ziemlich absurd, und der Menschheit geht es momentan nicht gut. Trotzdem versuche ich, spielerisch zu bleiben, während ich Zusammenhänge und Phänomene verstehe. Für mich ist Snowboarden ebenfalls eine kreative und spielerische Methode, um mit schwierigen Dingen umzugehen.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Doktortitel erreicht und gleichzeitig meine Snowboardkarriere fortsetzen konnte, ohne dass das eine das andere verdrängt. Die Snowboardfilmprojekte, die ich verwirklichen konnte, haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Diese Prozesse haben viel Ausdauer und Hartnäckigkeit erfordert und mir gleichzeitig kreative Wege eröffnet, die ich vorher nicht erahnt hätte. Es ist ein wunderbares Gefühl zu erkennen, dass alles möglich ist.
Léa by Thibault Montoni
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?Als junge Snowboarderin wurde ich sehr von den wenigen Profi-Snowboarderinnen inspiriert, die ich in Magazinen oder Filmen sehen konnte, wie Victoria Jealouse, Tara Dakides und Marie-France Roy. Für mich war es riesig zu sehen, dass Snowboarden nicht nur für Jungs war, obwohl diesen Frauen nicht viel Raum in der Szene gegeben wurde. Neben diesen Vorbildern aus dem Sport haben mich auch viele Künstlerinnen, Regisseurinnen, Autorinnen, Aktivistinnen, Sozialwissenschaftlerinnen und Philosophinnen inspiriert, die gegen den Status quo ihren Weg gegangen sind – oft gegen große Widerstände der Gesellschaft.
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich unterrichte an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten und betreue manchmal Studierende bei ihren Projekten. Dabei versuche ich, ihnen zu vermitteln, dass sie vor allem auf sich selbst hören sollen und sich weniger von den Erwartungen der Gesellschaft, Eltern, Freunde oder der Arbeitswelt beeinflussen lassen sollten. Es ist wichtig, Sinn und Freude in dem zu finden, was man macht, und nicht zu vergessen, sich ausreichend Pausen zu gönnen.
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Es ist großartig, Teil eines Teams zu sein, das aus meiner Region kommt und sich immer weiterentwickelt. Ich finde es sehr cool, dass HAE so viele unterschiedliche und inspirierende Snowboarderinnen unterstützt, und ich bin stolz, Teil davon zu sein. Jede von uns bringt ihren eigenen Hintergrund und Stil mit, und das zeigt, wie vielseitig Snowboarden sein kann. Viele Marken haben in ihren Teams nur eine Frau zwischen vielen Männern, und das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Snowboardwelt sollte schließlich nicht wie das Schlumpf-Dorf sein, wo es nur eine Schlumpfine gibt. Es gibt viele verschiedene Riderinnen, die auf ihre eigene Art coole Dinge machen, genauso wie die männlichen Rider. Für diese Kollektion konnten wir unsere Geschmäcker und Meinungen einbringen und gemeinsam etwas schaffen, das genauso vielseitig ist wie wir selbst – präzise, schlicht, frech und mit viel Stil.
Léa mag steile Couloirs. Photo by Thibaut Lampe