In unserer Serie von Interviews mit den HAE Women gibt uns heute eine inspirierende Athletin Einblicke in ihre Reise durch die Höhen und Tiefen des Snowboardens. Elena Könz spricht über prägende Erlebnisse in den Bergen, die kreative Kraft der Natur und den Mut, nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Mit einer einzigartigen Kombination aus sportlicher Entschlossenheit und künstlerischem Feingefühl gibt sie Einblicke in ihre kreative Seite und erzählt, was sie an ihrer goldenen FIS-Medaille und ihren Erfolgen besonders stolz macht.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?
Ein prägender Moment in meinem Leben war ein Unfall im Backcountry vor ein paar Jahren. Komischerweise ist mir dabei nichts passiert – es war jedoch definitiv ein schmaler Grat des Glücks. Diese Erfahrung brachte mich dazu, meine Leidenschaft für das Snowboarden stark zu hinterfragen und sogar darüber nachzudenken, ganz aufzuhören. Am Ende half es mir jedoch sehr, wieder hinauszugehen und mich meinen Ängsten zu stellen, um das Geschehene zu verarbeiten. Dieser Prozess führte dazu, dass ich heute mit einem anderen Bewusstsein und einer tieferen Wertschätzung in den Bergen unterwegs bin.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?
Für mich bedeutet Abenteuer das, was nicht geplant werden kann. Dieses Ungewisse, das bei der Planung von Touren natürlich möglichst eingeschätzt und minimiert wird, löst eine vorfreudige Spannung aus. Vielleicht fühlt sich ein Abenteuer auch deshalb gut an, weil es verlangt, mit allen Sinnen bei der Sache zu sein, um auf das Unplanbare reagieren zu können.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?
Es ist die schönste Art, durch die Zeit zu fließen. Als Jugendliche versuchte ich einmal, meinem Großonkel, der Künstler ist, zu erklären, dass Snowboarden ebenfalls eine Kunstform sein kann – er konnte das jedoch nicht verstehen. Vielleicht versteht ihr das?
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?
Beim Entwickeln von kreativen Ideen gehe ich paradoxerweise sehr systematisch vor. Aus diesem Grund werde ich auch erst kreativ, wenn ich es wirklich will oder muss, und entwickle oft projektbezogene Ideen. Geprägt werde ich dabei von den Bildern, Formen und Farben, die sich tief „einbrennen“, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?
Ja, neben dem Snowboarden male, zeichne und fotografiere ich sehr gerne. Oft fehlt mir jedoch die Zeit dafür. Ein persönlicher Wunsch ist es, dies in naher Zukunft zu ändern und der Kunst wieder mehr Raum in meinem Leben zu geben.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.
Besonders stolz bin ich auf meine Medaille als Weltmeisterin im Big Air. Je mehr Abstand ich zu diesem Erfolg habe, desto cooler finde ich es, so eine goldene FIS-Medaille zu besitzen. Das Engagement und die Willenskraft, die ich aufbringen konnte, um diesen Weg zu gehen, beeindrucken mich mittlerweile selbst.
Elena Könz Art
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