WILLKOMMEN IM HAE JOURNAL - GESCHICHTEN UND EINBLICKE AUS DEN ALPEN
Hier in den Alpen ist jeder Tag eine neue Geschichte. Die Berge, die Winde, die stillen Wälder und Gletscher – sie alle flüstern uns ihre Geheimnisse zu.
Im HAE Journal sammeln wir diese Erzählungen und Mythen, die das Herz unserer Marke ausmachen.
HAE Blog
Celia Petrig - HAE WOMEN
Im Rahmen unserer COLLECTION BY HAE WOMEN freuen wir uns, inspirierende Einblicke von starken Riderinnen mit euch zu teilen. Heute stellt sich Celia Petrig vor und erzählt von den Abenteuern und Momenten, die sie im Leben und auf dem Snowboard prägen. Sie spricht über ihre Familie, ihre Liebe zur Natur und wie sie durch ihre kreative Energie und ihren starken Willen inspiriert wird, stets neue Wege zu beschreiten. Ihre Geschichte zeigt, wie der Mut, eigene Entscheidungen zu treffen, neue Möglichkeiten schafft – sei es beim Snowboarden, im kreativen Bereich oder durch ihre Arbeit mit Nachwuchstalenten.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Ein Powder-Tag mit meiner Familie – meinem Vater Kurt, meiner Mutter Kerstin, meiner Schwester Ramona und meinem Bruder Artimus – in der Weglosen, der besten Talabfahrt meines Home Resorts Hoch Ybrig. Es hatte die ganze Nacht geschneit, und wir fuhren früh morgens los. Die Energie im Auto war bereits hoch, weil wir alle wussten, was uns erwartete: die besten Pulverschnee-Abfahrten im „15-Minuten-Gondel-Takt.“ Es schneite immer noch, und das bedeutete für uns, dass wir bei jedem Run frischen Schnee hatten! Am Abend gab es dann heiße Schokolade in Thermokleidung.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Wenn ich das Wort „Abenteuer“ höre, schlägt mein Herz ein bisschen schneller. Das Unbekannte und Neue hat mich schon immer fasziniert. Egal ob Snowboard-Trips, Surfreisen oder einfach nur kleine Abenteuer im Wald – sie geben mir die Chance, mich selbst neu kennenzulernen, alte Muster zu brechen und frische Energie zu schöpfen. Abenteuer zeigen mir, dass alles möglich ist.
Celia Petrig jibbt gerne Rainbows zum Sonnenaufgang.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Beim Snowboarden gelange ich in meinen „Flow State“, in dem sich alles frei, harmonisch, federleicht und gleichzeitig kraftvoll anfühlt. Dieses Gefühl erlebe ich auch beim Surfen, Skaten sowie beim Malen und Zeichnen. Es ist fast so, als hätte ich Superkräfte und könnte die Dinge in Zeitlupe sehen – meine Sinne sind geschärft, und die Zeit scheint nicht zu existieren. Vielleicht ist es genau deshalb so süchtig machend!
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Ich bin eine sehr positive, energievolle und verspielte Person, aber gleichzeitig auch entschlossen und ruhig. Das zeigt sich in meinem Snowboardstil und in meinen Projekten. Wenn ich mir etwas in den Kopf setze, verfolge ich es mit ganzem Herzen und voller Hingabe.
Celia Petrig gelangt übers Snowboarden in den Flow State.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Wenn ich zurückblicke, bin ich stolz auf meinen Werdegang. Von erfolgreichen Junior-Contests und Weltcups bis zu meiner vielleicht schwersten Entscheidung, das Snowboard-Kader-Team zu verlassen, um dann den 2. Platz bei den Laax Open zu holen und eine Einladung zu den US Open zu erhalten. Als ich entschied, keine FIS-Wettkämpfe mehr zu fahren, lief es mit Videoprojekten und Team-Filmen immer besser. Ich hatte auch Erfolge bei Backcountry-Contests, wie dem Finale der Freeride World Tour und dem Sieg bei Red Bull Infinite Lines. Dank meiner Sponsoren, meiner Familie und guter Freunde kann ich meine Träume leben, und dafür bin ich sehr dankbar. Im kreativen Bereich freue ich mich über einige tolle Kooperationen: Ich durfte einen Bikini für Saryta Bikinis designen, habe mein Goggle Pro Model bei Spy Optics und arbeite gerade mit Nitro an einem Design für die kommende Ivy Bindung. Sehr aufregend!
Celia Petrig mit ihrem Goggle Pro Model.
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?Elena Könz hat mich immer inspiriert. Zuerst wegen ihres starken Willens und Talents beim Snowboarden, dann durch ihr großes Herz, ihren humorvollen Charakter und ihre Loyalität. Als wir beide nicht mehr im Kader waren, verbrachten wir eine Saison zusammen in Laax. Wir teilten ein winziges Studio mit einer Freundin und gingen jeden Tag snowboarden – es war eine großartige Zeit, und wir ergänzten uns perfekt. Ihre Motivation, filmen zu gehen und immer das Beste herauszuholen, inspiriert mich sehr. Manche kannten sie auch als „Mama Bear“. Ihre Kunst und Kreativität sprechen für sich selbst.
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich bin im Alltag offen und habe ein offenes Ohr. Es interessiert mich, welche verschiedenen Wege möglich sind, und ich versuche, zu unterstützen und zu ermutigen. Snowboarden bietet viele Gelegenheiten, andere zu inspirieren. Mein neuestes Projekt, „Laax Originals – Celia Petrig“, gibt Einblicke in meine Persönlichkeit und Lebensphilosophie. Ich engagiere mich stark in Coachings und Trainings, wie den Girls Shred Sessions mit „Chixxs On Board“, meinen eigenen Shred Sessions oder in Ausbildungskursen von J+S, die ich leite. Diesen Winter arbeitete ich in Australien und hatte mein eigenes Team, das ich die ganze Saison über trainierte.
Celia Petrig coacht auch junge Snowboarder*innen.
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Es ist unglaublich aufregend, Teil dieses Projekts und Teams zu sein. HAE bringt ein inspirierendes und starkes Team von Frauen zusammen. Verschiedene Styles und Fähigkeiten vereinen sich, und dank der Offenheit der Marke konnten wir in diesem Jahr all unsere Ideen und Inputs einbringen und gemeinsam die neue Kollektion kreieren. Ich liebe Darias Style auf dem Snowboard und dem Surfbrett – ich könnte ihr stundenlang zusehen! Leas Entschlossenheit und Können im Backcountry sind unglaublich inspirierend, und Jenni ist ein Sonnenschein, der die Freude und Leidenschaft für das Snowboarden verkörpert. Elena habe ich ja schon erwähnt… einfach die Beste!
Léa Klaue - HAE WOMEN
Léa Klaue by Jeremy Bernard
Unsere HAE Women-Kollektion vereint inspirierende Snowboarderinnen, die in ihren Interviews Einblicke in ihre Lebensphilosophie und kreativen Prozesse geben. Heute erzählt uns Léa Klaue, eine Athletin und Sozialanthropologin, von ihren Abenteuern im Hochgebirge, ihrer Liebe zur Natur und dem Mut, sich den Unsicherheiten zu stellen. Sie teilt, was es für sie bedeutet, zwischen künstlerischem und sportlichem Ausdruck zu balancieren, und wie sie die Kraft der Gemeinschaft in der Snowboardszene erlebt. Diese Geschichte zeigt, wie vielseitig die Verbindungen zwischen Snowboarden, Wissenschaft und Kreativität sein können.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, die Unsicherheit zu navigieren. Es geht darum, an unbekannte Orte zu gehen oder Dinge zu tun, ohne zu wissen, was das Ergebnis sein wird. Dazu gehören auch die Motivation und die Begeisterung für das „Ungewisse“. Mich reizt besonders das Mysteriöse oder Unbekannte, und genau das beflügelt meine Kreativität und Vorstellungskraft. Ohne Abenteuer könnte ich nicht kreativ sein – und umgekehrt funktioniert es genauso.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Beim Snowboarden, besonders beim Freeriden oder in anspruchsvollem Gelände, ist Planung entscheidend, um Risiken zu minimieren. Sobald alles durchdacht und die Line vorbereitet ist, schalte ich das Gehirn aus und folge meinem Instinkt. In diesen Flow-Momenten bin ich voll konzentriert und ganz im Moment, ohne Platz für Überlegungen. Genau so funktioniert meine kreative Praxis: Die schönsten Dinge entstehen intuitiv aus dem Bauchgefühl, seien es Bewegungen, Lines, Texte oder Ideen – aber nur nach gründlicher Vorarbeit.
Léa Klaue zieht Turns im tiefen Val D'Anniviers. Photo by Jeremy Bernard
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Ich verbringe viel Zeit in der Natur, sei es beim Trailrunning, Radfahren, Splitboarden, Klettern, Wandern oder Spazieren. Die natürlichen Elemente, das Wetter und die Berge geben mir Ruhe und Klarheit, um danach meine Gedanken zu ordnen und neue Ideen zu schaffen. Außerdem konsumiere ich viele Werke anderer Kreativer: Bücher, Musik, Kunst, Filme, Texte und Bergprojekte. Ich interessiere mich sehr dafür, was andere machen, und sauge diese Eindrücke auf wie ein Schwamm. Mit diesem Hintergrund forme ich dann meine eigenen Ideen.
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Ich sehe mich als sehr spontanen Menschen, der Dinge oft einfach startet und schaut, was dabei herauskommt. Gleichzeitig bin ich zielstrebig und fokussiert, und wenn mich etwas wirklich motiviert, setze ich alles daran, es zu verwirklichen. Häufig startet dieser Prozess lange, bevor ich es bewusst merke. Vielleicht ist das der Grund, warum ich oft anspruchsvolle Projekte angehe, wie Expeditionen in schwierige Bergregionen. Der Weg dorthin macht mir am meisten Spaß: Ideen entwickeln und sie Schritt für Schritt umsetzen, um dann zu sehen, was passiert.
Léa Klaue klitzeklein in Kirgistan. Photo by Jeremy Bernard
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Neben dem Snowboarden arbeite ich als Sozialanthropologin und bewege mich an der Schnittstelle zwischen Kunst und wissenschaftlicher Forschung. Dabei wende ich kreative Methoden wie Film und kreatives Schreiben an. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Schöne in menschlichen Aktivitäten zu finden, selbst wenn es um schwierige oder komplexe Themen geht. Die Welt ist ziemlich absurd, und der Menschheit geht es momentan nicht gut. Trotzdem versuche ich, spielerisch zu bleiben, während ich Zusammenhänge und Phänomene verstehe. Für mich ist Snowboarden ebenfalls eine kreative und spielerische Methode, um mit schwierigen Dingen umzugehen.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Doktortitel erreicht und gleichzeitig meine Snowboardkarriere fortsetzen konnte, ohne dass das eine das andere verdrängt. Die Snowboardfilmprojekte, die ich verwirklichen konnte, haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Diese Prozesse haben viel Ausdauer und Hartnäckigkeit erfordert und mir gleichzeitig kreative Wege eröffnet, die ich vorher nicht erahnt hätte. Es ist ein wunderbares Gefühl zu erkennen, dass alles möglich ist.
Léa by Thibault Montoni
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?Als junge Snowboarderin wurde ich sehr von den wenigen Profi-Snowboarderinnen inspiriert, die ich in Magazinen oder Filmen sehen konnte, wie Victoria Jealouse, Tara Dakides und Marie-France Roy. Für mich war es riesig zu sehen, dass Snowboarden nicht nur für Jungs war, obwohl diesen Frauen nicht viel Raum in der Szene gegeben wurde. Neben diesen Vorbildern aus dem Sport haben mich auch viele Künstlerinnen, Regisseurinnen, Autorinnen, Aktivistinnen, Sozialwissenschaftlerinnen und Philosophinnen inspiriert, die gegen den Status quo ihren Weg gegangen sind – oft gegen große Widerstände der Gesellschaft.
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich unterrichte an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten und betreue manchmal Studierende bei ihren Projekten. Dabei versuche ich, ihnen zu vermitteln, dass sie vor allem auf sich selbst hören sollen und sich weniger von den Erwartungen der Gesellschaft, Eltern, Freunde oder der Arbeitswelt beeinflussen lassen sollten. Es ist wichtig, Sinn und Freude in dem zu finden, was man macht, und nicht zu vergessen, sich ausreichend Pausen zu gönnen.
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Es ist großartig, Teil eines Teams zu sein, das aus meiner Region kommt und sich immer weiterentwickelt. Ich finde es sehr cool, dass HAE so viele unterschiedliche und inspirierende Snowboarderinnen unterstützt, und ich bin stolz, Teil davon zu sein. Jede von uns bringt ihren eigenen Hintergrund und Stil mit, und das zeigt, wie vielseitig Snowboarden sein kann. Viele Marken haben in ihren Teams nur eine Frau zwischen vielen Männern, und das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Snowboardwelt sollte schließlich nicht wie das Schlumpf-Dorf sein, wo es nur eine Schlumpfine gibt. Es gibt viele verschiedene Riderinnen, die auf ihre eigene Art coole Dinge machen, genauso wie die männlichen Rider. Für diese Kollektion konnten wir unsere Geschmäcker und Meinungen einbringen und gemeinsam etwas schaffen, das genauso vielseitig ist wie wir selbst – präzise, schlicht, frech und mit viel Stil.
Léa mag steile Couloirs. Photo by Thibaut Lampe
Daria Fuchs - HAE WOMEN
Daria Fuchs by Kuno Egli
Diese Saison haben wir erstmals eine kleine Kollektion mit unseren HAE WOMEN lanciert und in diesem Rahmen Interviews mit unseren Riderinnen geführt, die wir euch nun in voller Länge präsentieren möchten. Heute ist Daria Fuchs an der Reihe. In ihrem Interview erzählt uns die leidenschaftliche Snowboarderin und Surferin, wie ihre erste Reise nach Fuerteventura ihr Leben veränderte und ihre Abenteuerlust entfachte. Sie spricht über die Kraft, sich ins Unbekannte zu stürzen, die Freude an der Natur und die Bedeutung des Flows – im Schnee, im Wasser und im Alltag. Mit ihrer kreativen Energie, ob beim Wellenreiten oder bei Projekten abseits des Sports, ermutigt sie andere, ihrem eigenen Herzensweg zu folgen und sich von ihren Träumen leiten zu lassen.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Als ich mit 18 Jahren nach Fuerteventura reiste, um das Surfen auszuprobieren, habe ich mich sofort in den Sport verliebt und durfte zum ersten Mal das Leben außerhalb der Schweizer „Matrix“ kennenlernen. Danach habe ich meine Ausbildung abgeschlossen, zwei Monate gearbeitet und bin dann auf die Kanaren gezogen. Seitdem verbringe ich die Sommermonate mit Wellenreiten und die Winter mit Snowboarden. Diese eine Woche auf Fuerteventura hat mein Leben geprägt.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, mich ins Unbekannte zu stürzen – sei es in ein Land, dessen Sprache und Kultur ich nicht kenne, oder einen neuen Berg oder Surfspot zu entdecken. Ein Abenteuer bedeutet für mich Aufregung und einen Schritt aus der Komfortzone. Dieser Schritt lehrt mich, flexibel und offen zu bleiben.
Daria Fuchs' Abendteuer außerhalb der Schweizer „Matrix“.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Ich glaube, ich habe schon so ziemlich alle Emotionen auf dem Snow- und Surfboard erlebt. Es kann innerhalb von Minuten von Frustration und Angst zu Erfolg und purem Glück wechseln. Das schönste Gefühl ist es, präsent und im Moment zu sein. Dann fühle ich mich im Flow und bin mit mir selbst, dem Board und der Natur verbunden. Diese Verbundenheit mit dem Universellen ist wohl das stärkste und schönste Gefühl, nach dem ich strebe.
Daria Fuchs surft Wellen in verschiedenen Aggregatszuständen. Photo: Aaron Schwartz
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Ich lasse mich gerne im Moment und vor Ort inspirieren. Ob am Berg oder im Wasser – ich liebe es, anderen zuzusehen und von ihnen zu lernen. Wenn mir ein Stil besonders gut gefällt, konzentriere ich mich auf alle Bewegungen. Durch das Beobachten konnte ich schon viel lernen und mich inspirieren lassen.
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Da ich ein Mensch mit viel Feuer bin, würde ich sagen, dass sich das als Power in meinem Stil manifestiert. Ich würde mich auch als Freigeist bezeichnen, denn im Backcountry verlasse ich mich gerne auf meine Intuition und Kreativität. Ich liebe es, oben auf dem Berg zu stehen, mir frei meine Line auszudenken und dann zu fahren. Ob auf dem Wasser oder im Schnee – ich liebe es, mit den Elementen zu tanzen.
Daria Fuchs by Kuno Egli
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Als gelernte Friseurin konnte ich mich beruflich schon immer kreativ ausleben, was mir sehr viel Freude bereitet. Ich liebe es, mich beim Musizieren mit Freunden, Tanzen, Fotografieren, Kochen und Schreiben gehen zu lassen und so in einen Flow zu kommen.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.In ein paar Wochen werde ich meinen ersten Selbstporträt-Kurzfilm veröffentlichen. Der Film handelt vom Snowboarden und Surfen und davon, Sanftheit und Zärtlichkeit in eine harte Umgebung zu bringen. Ich denke, der Film ist besonders und anders, und durch das Glück, mit Morgan Maassen befreundet zu sein, ist er ein künstlerisches Meisterwerk geworden.
Daria Fuchs by Morgan Maassen
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich folge meinem Herzen, und ich glaube, dass viele Menschen das in mir sehen. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit dem zu verbringen, was mich glücklich macht, und mich nicht einzuschränken. Egal wie groß mein Traum ist, ich glaube daran, dass alles möglich ist, wenn ich es wirklich von ganzem Herzen will. Ich hoffe so, meine Mitmenschen dazu zu ermutigen, ihren Herzensweg zu gehen und sich selbst nicht zu limitieren.
Daria Fuchs by Morgan Maassen
Jenni Albert - HAE WOMEN
Mit unserer neuen COLLECTION BY HAE WOMEN feiern wir erstmals die Vielfalt und Stärke unserer Riderinnen. In diesem Rahmen führen wir Interviews mit inspirierenden Persönlichkeiten, die ihre Leidenschaft für den Sport, die Natur und das Abenteuer mit uns teilen. Heute steht Jenni Albert im Mittelpunkt, die uns mitnimmt in ihre Welt des Snowboardens und die besondere Verbindung zu den Bergen. Sie erzählt, wie ihr Vater sie geprägt hat, was sie an den Abenteuern im Schnee und in der Ferne inspiriert, und wie sie ihre kreative Seite auslebt. Ihr Lebensweg zeigt, wie wichtig es ist, seine Komfortzone zu verlassen und dem eigenen Herzen zu folgen – sei es beim Freeriden oder durch kreative Projekte.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Ich erinnere mich noch genau an die Skiferien in Engelberg. Jedes Jahr hatten wir dank der Ferienwohnung meines Großvaters die Möglichkeit, den Winter im Schnee zu verbringen. Nach einigen Jahren Skischule wollte ich aufs Snowboard wechseln – vor allem wegen meines Vaters, der behauptete, schon immer ein "Boarder" gewesen zu sein. Ich sehe noch sein altes F2-Board mit Hardboots vor mir und sein knallgelbes Barryvox, das damals noch ohne Display auskam. Sein Stil hat mich inspiriert, und ich wollte genauso cool sein wie er. Während ich in der Snowboardschule in der Gerschnialp war, ging er oft Freeriden. Sein Lieblingshang war „z Steibergli“ oder das „Laub“ in Engelberg. Ich konnte ihn vom Unterricht aus beobachten, wenn er aus dem Pulverschnee zurückkehrte. Diese Ferien in den Bergen haben mich sehr geprägt. Seit dem Tod meines Vaters vor einigen Jahren stellen die Berge für mich eine besondere Verbindung zu ihm dar.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, vom Gewohnten loszulassen und den Schritt ins Unbekannte zu wagen. Im Sommer 2023 entschloss ich mich spontan, nach Neuseeland zu reisen, um dort als Schneesportlehrerin zu arbeiten. Ohne jemanden zu kennen, zog ich in eine WG mit Fremden, und es entstanden viele gute Freundschaften. Die Kultur in Neuseeland war besonders inspirierend für mich. Die Natur hat bei den Māori einen anderen Stellenwert als bei uns; sie glauben, dass der Berg eine Seele besitzt und dass Mensch und Natur im Einklang leben sollten. Die Natur spricht zu ihnen und vermittelt ihnen Wissen. Diese neue Perspektive auf den Alltag und das Leben ist für mich eine Quelle der Kreativität. Kreativität lebt schließlich von verschiedenen Blickwinkeln.
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Meine Inspiration ist eine Mischung aus dem Alltag und den Bergen. Mich fasziniert immer wieder der Kontrast zwischen dem geordneten Alltag und der rauen Landschaft der Berge. Die Kombination aus der Gefahr und der Geborgenheit, die ich zu Hause auf dem Sofa empfinde, finde ich spannend. Wenn ich auf dem Sessellift sitze, genieße ich es, meine Umgebung zu beobachten und ein paar Minuten innezuhalten.
Jenni in einem Moment der Freiheit und des Genusses. Photo by Simona Schürch
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Im Alltag merke ich oft, dass ich gerne Kontrolle habe und mir Gedanken darüber mache, was andere über mich denken. Auf dem Schnee kann ich loslassen und mir weniger Gedanken machen – oder versuche es zumindest. An meinem Fahrstil sieht man das vielleicht: An manchen Tagen passt alles perfekt, an anderen geht gar nichts. Das gehört irgendwie dazu, oder? Mein Ziel für die kommende Saison ist es, weniger zu bremsen!
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Ich bin einfach dankbar, dass ich mit 23 Jahren schon so viel erleben durfte, und das in vielen Bereichen. Meine Leidenschaft ist heute mein Beruf. Nach der Matura wollte ich nicht sofort studieren, sondern das Umfeld komplett wechseln und zog für meine erste Saison als Snowboardlehrerin nach Davos. Damals war das Snowboarden für mich nur eine Auszeit vor dem Studium. Doch während der Saison änderte sich das völlig, und ich wollte gar nichts anderes mehr machen. Heute, einige Jahre später, habe ich mit meinem Teilzeitjob in der Snowboardbranche und dem Teilzeitstudium die perfekte Balance zwischen Praxis und Theorie gefunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Passion zum Beruf machen kann. Snowboarder waren für mich immer die "Coolen" auf dem Berg, und jetzt in dieser Community zu arbeiten, ist ein echtes Highlight. Aufgewachsen bin ich im Aargau, ohne Berge vor der Haustür, und jetzt wohne ich nahe der Skigebiete, fast dort, wo andere Ferien machen. Darüber bin ich stolz und sehr dankbar. Außerdem verbringe ich als J+S-Expertin und bei Freeride-Wettkämpfen viel Zeit im Schnee. Die Wettkämpfe haben mir den Zugang zum Freeriden eröffnet, was für mich früher undenkbar war. Heute weiß ich, wie ich Respekt vor dem Offpiste-Gelände haben und sicher damit umgehen kann. Durch die Wettkämpfe habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Komfortzone zu verlassen.
Jenni mag auch mal den Nervekitzel an Freeride Contests. Photo by Hugo Schleicher
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?In meiner ersten Saison als Snowboardlehrerin habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Besonders inspiriert hat mich Katie Erdin, meine damalige Teamleiterin an der Schneesportschule in Davos. Sie hat uns ermutigt, uns für die Ausbildungskurse anzumelden, und uns immer gepusht, auch durch extra Trainings. Bei ihr gab es nie ein "Das schaffst du nicht" – das fand ich extrem ermutigend. Unter ihrer Leitung wurde die Schneesportschule wie eine zweite Familie, und ich habe gelernt, dass es okay ist, das ganze Jahr über ein Beanie zu tragen. Ohne Katie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Danke, Katie!
Katie Erdin von der Schneesportschule in Davos
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich denke, der Austausch ist wichtig, um andere in einem Gespräch zu inspirieren. Manchmal ist es schwierig, seinen eigenen Weg zu gehen, weil man sich viele Gedanken darüber macht, was andere denken, oder sich nicht gut genug fühlt – sei es für einen Job, eine Tour oder ein anderes Ziel. Ich versuche, all die tollen Möglichkeiten aufzuzeigen, die man hat, um etwas zu erreichen, und dass man es mit Freude und Spaß tun sollte.
Jenni im "Send-Mode" Photo by Greg Ceas
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Ein Teil des Projekts mit Celia, Daria, Elena und Léa zu sein, ist unglaublich. Jede von uns bringt ihre eigene Inspiration und ihre individuelle Geschichte mit, und ich denke, die „Collection by HAE Women“ steht für Diversität, da wir alle unterschiedliche Hintergründe haben. Die verschiedenen Beanies, die in Zusammenarbeit mit HAE entstanden sind, repräsentieren gut unsere unterschiedlichen Wege. Was uns verbindet, ist die Leidenschaft für den Wintersport – und darauf kommt es an!
BEANIES UND HEADBANDS AUS DER WOLLE DER WALLISER SCHWARZNASENSCHAFE
Bereits vor fünf Jahren haben wir aus der einzigartigen Wolle dieser faszinierenden Walliser Locals eine streng limitierte Serie von 30 handgehäkelten Stirnbändern (Headbands) produziert. Damals fanden wir nach einer intensiven Suche die benötigte Wolle in Zermatt. Die Familie Julen, die weltweit die größte Zucht von Walliser Schwarznasenschafen hoch oben in der beeindruckenden Bergwelt des Wallis betreibt, lieferte uns dieses kostbare Material. Die limitierte Auflage war innerhalb von 24 Stunden ausverkauft. Die Nachfrage riss nicht ab, und viele fragten uns, wann es wieder Stirnbänder aus der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe geben würde. Diese Fragen haben uns damals auf eine neue Reise geschickt – eine Reise, die uns tief in die alpine Tradition und das Herz dieser Region führte. Und wie sich zeigte, war es alles andere als einfach!
Wolle der Walliser Schwarznasenschafe: Von den Bergen in deine Hände
Im Frühjahr 2019 begannen wir erneut die Suche nach der besonderen Wolle, die unsere Stirnbänder, Beanies und Mützen so einzigartig macht. Unsere erste Anlaufstelle war natürlich die Familie Julen in Zermatt. Doch leider war ihre Wolle, die sie für ihre Hotels in Matratzen und Kissen nutzen, nicht mehr als Strickgarn verfügbar. Diese Wolle ist rau und ungezähmt – genau was man für ein Leben in den hochalpinen Gebirgen braucht. Mit einer weichen Polar Fleece-Fütterung konnten wir bereits im letzten Jahr dafür sorgen, dass die rauen Fasern sich angenehm auf der Haut anfühlen, ohne ihre ursprüngliche Stärke zu verlieren.
Unser Weg zur eigenen Garnproduktion – Ein Abenteuer zwischen Tradition und Moderne
Die Herstellung unseres eigenen Strickgarns aus der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe war wie das Ziehen einer Linie in den Bergen: Es erfordert Entschlossenheit, Ausdauer und die Bereitschaft, gegen den Widerstand anzutreten. Wir begannen unsere Suche nach „roher“ Wolle im ganzen Wallis, aber die Zeit war gegen uns. Die Schurzeit war bereits vorbei, und so mussten wir weiter suchen. Nach vielen Wochen fanden wir schließlich in der Ostschweiz die perfekte Wolle. Sie stammte aus dem Wallis und war von derselben Qualität, die wir so sehr schätzen.
Die Verarbeitung dieser rauen Wolle zu einem tragbaren Garn war keine leichte Aufgabe. Die Wollspinnerei, die wir in der Ostschweiz fanden, warnte uns: Diese Wolle wird normalerweise nicht für Kleidung verwendet. Doch genau das macht sie für uns so besonders. Mit viel Geduld und Liebe zum Detail wurde das Garn schließlich gesponnen, und wir hielten Mitte August das fertige Material in unseren Händen – ein Moment, der uns zeigte, dass eine gewisse Hartnäckigkeit und Ausdauer sehr hilfreich sind.
Die Herausforderung, die Wolle in erschwingliche Produkte zu verwandeln
So wie jede Geschichte in den Alpen mit Herausforderungen verbunden ist, war auch die Herstellung unserer Stirnbänder und Mützen kein einfacher Weg. Wir wollten, dass diese Produkte erschwinglich bleiben, doch die aufwendige Verarbeitung machte es schwierig. Ein Verkaufspreis von 89,90 CHF für ein Beanie schien uns zu hoch, doch wir wussten, dass der Wert dieses Produkts weit über den Preis hinausgeht: Es trägt die Geschichte der Schwarznasenschafe, der Region und unserer eigenen Hingabe in sich.
Die Verbindung von Tradition und Innovation
Um die Kosten zu senken, haben wir uns entschieden, mit unserem langjährigen Produzenten Mateusz in Polen zusammenzuarbeiten. Mateusz und seine Familie, die seit 1989 hochwertige Strickwaren produzieren, teilten unsere Leidenschaft für dieses Projekt. Auch wenn die Maschinen anfänglich mit der widerspenstigen Wolle zu kämpfen hatten, gaben Mateusz und seine Familie nicht auf. Nach vielen Anpassungen und Versuchen gelang es ihnen schließlich, aus der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe hochwertige Stirnbänder und Beanies zu fertigen.
Zwei exklusive Winter-Accessoires aus der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe
Das Ergebnis unserer Reise sind zwei wunderschöne Winter-Accessoires: ein Beanie und ein Stirnband (Headband), gefertigt aus der robusten Wolle der Walliser Schwarznasenschafe. Dank der weichen Polar Fleece-Fütterung sind sie angenehm zu tragen, und die dicke, raue Wolle bietet einen hervorragenden Schutz vor der Kälte. Diese Accessoires sind nicht nur funktional, sondern erzählen auch die Geschichte der Schwarznasenschafe, die sich über Jahrhunderte hinweg perfekt an die raue Bergwelt des Wallis angepasst haben.
Unsere Kollektion aus der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe zeigt, dass es möglich ist, diese oft unterschätzte Wolle in hochwertige Produkte zu verwandeln, die sowohl den Geist der Alpen als auch den Komfort der modernen Welt verkörpern. Mit jedem Stirnband, jeder Mütze und jedem Beanie bringst du ein Stück der wilden, ursprünglichen Schönheit der Walliser Berge in deinen Alltag – und wir sind stolz darauf, diese Geschichte mit dir zu teilen.
ALPAKA-WOLLE: EIGENSCHAFTEN, HERKUNFT UND PFLEGE
Dieses Jahr haben wir für unsere streng limitierte Special Edition aus der Wolle der Baby Alpakas einige Stirnbänder und Mützen angefertigt. In diesem Beitrag wollen wir dir mehr über die Herkunft, die Pflege und die Eigenschaften der Baby Alpaka Wolle berichten.