WILLKOMMEN IM HAE JOURNAL - GESCHICHTEN UND EINBLICKE AUS DEN ALPEN
Hier in den Alpen ist jeder Tag eine neue Geschichte. Die Berge, die Winde, die stillen Wälder und Gletscher – sie alle flüstern uns ihre Geheimnisse zu.
Im HAE Journal sammeln wir diese Erzählungen und Mythen, die das Herz unserer Marke ausmachen.
HAE Blog
Léa Klaue - HAE WOMEN
Léa Klaue by Jeremy Bernard
Unsere HAE Women-Kollektion vereint inspirierende Snowboarderinnen, die in ihren Interviews Einblicke in ihre Lebensphilosophie und kreativen Prozesse geben. Heute erzählt uns Léa Klaue, eine Athletin und Sozialanthropologin, von ihren Abenteuern im Hochgebirge, ihrer Liebe zur Natur und dem Mut, sich den Unsicherheiten zu stellen. Sie teilt, was es für sie bedeutet, zwischen künstlerischem und sportlichem Ausdruck zu balancieren, und wie sie die Kraft der Gemeinschaft in der Snowboardszene erlebt. Diese Geschichte zeigt, wie vielseitig die Verbindungen zwischen Snowboarden, Wissenschaft und Kreativität sein können.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, die Unsicherheit zu navigieren. Es geht darum, an unbekannte Orte zu gehen oder Dinge zu tun, ohne zu wissen, was das Ergebnis sein wird. Dazu gehören auch die Motivation und die Begeisterung für das „Ungewisse“. Mich reizt besonders das Mysteriöse oder Unbekannte, und genau das beflügelt meine Kreativität und Vorstellungskraft. Ohne Abenteuer könnte ich nicht kreativ sein – und umgekehrt funktioniert es genauso.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Beim Snowboarden, besonders beim Freeriden oder in anspruchsvollem Gelände, ist Planung entscheidend, um Risiken zu minimieren. Sobald alles durchdacht und die Line vorbereitet ist, schalte ich das Gehirn aus und folge meinem Instinkt. In diesen Flow-Momenten bin ich voll konzentriert und ganz im Moment, ohne Platz für Überlegungen. Genau so funktioniert meine kreative Praxis: Die schönsten Dinge entstehen intuitiv aus dem Bauchgefühl, seien es Bewegungen, Lines, Texte oder Ideen – aber nur nach gründlicher Vorarbeit.
Léa Klaue zieht Turns im tiefen Val D'Anniviers. Photo by Jeremy Bernard
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Ich verbringe viel Zeit in der Natur, sei es beim Trailrunning, Radfahren, Splitboarden, Klettern, Wandern oder Spazieren. Die natürlichen Elemente, das Wetter und die Berge geben mir Ruhe und Klarheit, um danach meine Gedanken zu ordnen und neue Ideen zu schaffen. Außerdem konsumiere ich viele Werke anderer Kreativer: Bücher, Musik, Kunst, Filme, Texte und Bergprojekte. Ich interessiere mich sehr dafür, was andere machen, und sauge diese Eindrücke auf wie ein Schwamm. Mit diesem Hintergrund forme ich dann meine eigenen Ideen.
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Ich sehe mich als sehr spontanen Menschen, der Dinge oft einfach startet und schaut, was dabei herauskommt. Gleichzeitig bin ich zielstrebig und fokussiert, und wenn mich etwas wirklich motiviert, setze ich alles daran, es zu verwirklichen. Häufig startet dieser Prozess lange, bevor ich es bewusst merke. Vielleicht ist das der Grund, warum ich oft anspruchsvolle Projekte angehe, wie Expeditionen in schwierige Bergregionen. Der Weg dorthin macht mir am meisten Spaß: Ideen entwickeln und sie Schritt für Schritt umsetzen, um dann zu sehen, was passiert.
Léa Klaue klitzeklein in Kirgistan. Photo by Jeremy Bernard
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Neben dem Snowboarden arbeite ich als Sozialanthropologin und bewege mich an der Schnittstelle zwischen Kunst und wissenschaftlicher Forschung. Dabei wende ich kreative Methoden wie Film und kreatives Schreiben an. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, das Schöne in menschlichen Aktivitäten zu finden, selbst wenn es um schwierige oder komplexe Themen geht. Die Welt ist ziemlich absurd, und der Menschheit geht es momentan nicht gut. Trotzdem versuche ich, spielerisch zu bleiben, während ich Zusammenhänge und Phänomene verstehe. Für mich ist Snowboarden ebenfalls eine kreative und spielerische Methode, um mit schwierigen Dingen umzugehen.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Ich bin stolz darauf, dass ich meinen Doktortitel erreicht und gleichzeitig meine Snowboardkarriere fortsetzen konnte, ohne dass das eine das andere verdrängt. Die Snowboardfilmprojekte, die ich verwirklichen konnte, haben mir viel Selbstvertrauen gegeben. Diese Prozesse haben viel Ausdauer und Hartnäckigkeit erfordert und mir gleichzeitig kreative Wege eröffnet, die ich vorher nicht erahnt hätte. Es ist ein wunderbares Gefühl zu erkennen, dass alles möglich ist.
Léa by Thibault Montoni
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?Als junge Snowboarderin wurde ich sehr von den wenigen Profi-Snowboarderinnen inspiriert, die ich in Magazinen oder Filmen sehen konnte, wie Victoria Jealouse, Tara Dakides und Marie-France Roy. Für mich war es riesig zu sehen, dass Snowboarden nicht nur für Jungs war, obwohl diesen Frauen nicht viel Raum in der Szene gegeben wurde. Neben diesen Vorbildern aus dem Sport haben mich auch viele Künstlerinnen, Regisseurinnen, Autorinnen, Aktivistinnen, Sozialwissenschaftlerinnen und Philosophinnen inspiriert, die gegen den Status quo ihren Weg gegangen sind – oft gegen große Widerstände der Gesellschaft.
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich unterrichte an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten und betreue manchmal Studierende bei ihren Projekten. Dabei versuche ich, ihnen zu vermitteln, dass sie vor allem auf sich selbst hören sollen und sich weniger von den Erwartungen der Gesellschaft, Eltern, Freunde oder der Arbeitswelt beeinflussen lassen sollten. Es ist wichtig, Sinn und Freude in dem zu finden, was man macht, und nicht zu vergessen, sich ausreichend Pausen zu gönnen.
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Es ist großartig, Teil eines Teams zu sein, das aus meiner Region kommt und sich immer weiterentwickelt. Ich finde es sehr cool, dass HAE so viele unterschiedliche und inspirierende Snowboarderinnen unterstützt, und ich bin stolz, Teil davon zu sein. Jede von uns bringt ihren eigenen Hintergrund und Stil mit, und das zeigt, wie vielseitig Snowboarden sein kann. Viele Marken haben in ihren Teams nur eine Frau zwischen vielen Männern, und das ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Die Snowboardwelt sollte schließlich nicht wie das Schlumpf-Dorf sein, wo es nur eine Schlumpfine gibt. Es gibt viele verschiedene Riderinnen, die auf ihre eigene Art coole Dinge machen, genauso wie die männlichen Rider. Für diese Kollektion konnten wir unsere Geschmäcker und Meinungen einbringen und gemeinsam etwas schaffen, das genauso vielseitig ist wie wir selbst – präzise, schlicht, frech und mit viel Stil.
Léa mag steile Couloirs. Photo by Thibaut Lampe
Daria Fuchs - HAE WOMEN
Daria Fuchs by Kuno Egli
Diese Saison haben wir erstmals eine kleine Kollektion mit unseren HAE WOMEN lanciert und in diesem Rahmen Interviews mit unseren Riderinnen geführt, die wir euch nun in voller Länge präsentieren möchten. Heute ist Daria Fuchs an der Reihe. In ihrem Interview erzählt uns die leidenschaftliche Snowboarderin und Surferin, wie ihre erste Reise nach Fuerteventura ihr Leben veränderte und ihre Abenteuerlust entfachte. Sie spricht über die Kraft, sich ins Unbekannte zu stürzen, die Freude an der Natur und die Bedeutung des Flows – im Schnee, im Wasser und im Alltag. Mit ihrer kreativen Energie, ob beim Wellenreiten oder bei Projekten abseits des Sports, ermutigt sie andere, ihrem eigenen Herzensweg zu folgen und sich von ihren Träumen leiten zu lassen.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Als ich mit 18 Jahren nach Fuerteventura reiste, um das Surfen auszuprobieren, habe ich mich sofort in den Sport verliebt und durfte zum ersten Mal das Leben außerhalb der Schweizer „Matrix“ kennenlernen. Danach habe ich meine Ausbildung abgeschlossen, zwei Monate gearbeitet und bin dann auf die Kanaren gezogen. Seitdem verbringe ich die Sommermonate mit Wellenreiten und die Winter mit Snowboarden. Diese eine Woche auf Fuerteventura hat mein Leben geprägt.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, mich ins Unbekannte zu stürzen – sei es in ein Land, dessen Sprache und Kultur ich nicht kenne, oder einen neuen Berg oder Surfspot zu entdecken. Ein Abenteuer bedeutet für mich Aufregung und einen Schritt aus der Komfortzone. Dieser Schritt lehrt mich, flexibel und offen zu bleiben.
Daria Fuchs' Abendteuer außerhalb der Schweizer „Matrix“.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Ich glaube, ich habe schon so ziemlich alle Emotionen auf dem Snow- und Surfboard erlebt. Es kann innerhalb von Minuten von Frustration und Angst zu Erfolg und purem Glück wechseln. Das schönste Gefühl ist es, präsent und im Moment zu sein. Dann fühle ich mich im Flow und bin mit mir selbst, dem Board und der Natur verbunden. Diese Verbundenheit mit dem Universellen ist wohl das stärkste und schönste Gefühl, nach dem ich strebe.
Daria Fuchs surft Wellen in verschiedenen Aggregatszuständen. Photo: Aaron Schwartz
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Ich lasse mich gerne im Moment und vor Ort inspirieren. Ob am Berg oder im Wasser – ich liebe es, anderen zuzusehen und von ihnen zu lernen. Wenn mir ein Stil besonders gut gefällt, konzentriere ich mich auf alle Bewegungen. Durch das Beobachten konnte ich schon viel lernen und mich inspirieren lassen.
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Da ich ein Mensch mit viel Feuer bin, würde ich sagen, dass sich das als Power in meinem Stil manifestiert. Ich würde mich auch als Freigeist bezeichnen, denn im Backcountry verlasse ich mich gerne auf meine Intuition und Kreativität. Ich liebe es, oben auf dem Berg zu stehen, mir frei meine Line auszudenken und dann zu fahren. Ob auf dem Wasser oder im Schnee – ich liebe es, mit den Elementen zu tanzen.
Daria Fuchs by Kuno Egli
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Als gelernte Friseurin konnte ich mich beruflich schon immer kreativ ausleben, was mir sehr viel Freude bereitet. Ich liebe es, mich beim Musizieren mit Freunden, Tanzen, Fotografieren, Kochen und Schreiben gehen zu lassen und so in einen Flow zu kommen.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.In ein paar Wochen werde ich meinen ersten Selbstporträt-Kurzfilm veröffentlichen. Der Film handelt vom Snowboarden und Surfen und davon, Sanftheit und Zärtlichkeit in eine harte Umgebung zu bringen. Ich denke, der Film ist besonders und anders, und durch das Glück, mit Morgan Maassen befreundet zu sein, ist er ein künstlerisches Meisterwerk geworden.
Daria Fuchs by Morgan Maassen
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich folge meinem Herzen, und ich glaube, dass viele Menschen das in mir sehen. Ich versuche, so viel Zeit wie möglich mit dem zu verbringen, was mich glücklich macht, und mich nicht einzuschränken. Egal wie groß mein Traum ist, ich glaube daran, dass alles möglich ist, wenn ich es wirklich von ganzem Herzen will. Ich hoffe so, meine Mitmenschen dazu zu ermutigen, ihren Herzensweg zu gehen und sich selbst nicht zu limitieren.
Daria Fuchs by Morgan Maassen
Jenni Albert - HAE WOMEN
Mit unserer neuen COLLECTION BY HAE WOMEN feiern wir erstmals die Vielfalt und Stärke unserer Riderinnen. In diesem Rahmen führen wir Interviews mit inspirierenden Persönlichkeiten, die ihre Leidenschaft für den Sport, die Natur und das Abenteuer mit uns teilen. Heute steht Jenni Albert im Mittelpunkt, die uns mitnimmt in ihre Welt des Snowboardens und die besondere Verbindung zu den Bergen. Sie erzählt, wie ihr Vater sie geprägt hat, was sie an den Abenteuern im Schnee und in der Ferne inspiriert, und wie sie ihre kreative Seite auslebt. Ihr Lebensweg zeigt, wie wichtig es ist, seine Komfortzone zu verlassen und dem eigenen Herzen zu folgen – sei es beim Freeriden oder durch kreative Projekte.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Ich erinnere mich noch genau an die Skiferien in Engelberg. Jedes Jahr hatten wir dank der Ferienwohnung meines Großvaters die Möglichkeit, den Winter im Schnee zu verbringen. Nach einigen Jahren Skischule wollte ich aufs Snowboard wechseln – vor allem wegen meines Vaters, der behauptete, schon immer ein "Boarder" gewesen zu sein. Ich sehe noch sein altes F2-Board mit Hardboots vor mir und sein knallgelbes Barryvox, das damals noch ohne Display auskam. Sein Stil hat mich inspiriert, und ich wollte genauso cool sein wie er. Während ich in der Snowboardschule in der Gerschnialp war, ging er oft Freeriden. Sein Lieblingshang war „z Steibergli“ oder das „Laub“ in Engelberg. Ich konnte ihn vom Unterricht aus beobachten, wenn er aus dem Pulverschnee zurückkehrte. Diese Ferien in den Bergen haben mich sehr geprägt. Seit dem Tod meines Vaters vor einigen Jahren stellen die Berge für mich eine besondere Verbindung zu ihm dar.
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Abenteuer bedeutet für mich, vom Gewohnten loszulassen und den Schritt ins Unbekannte zu wagen. Im Sommer 2023 entschloss ich mich spontan, nach Neuseeland zu reisen, um dort als Schneesportlehrerin zu arbeiten. Ohne jemanden zu kennen, zog ich in eine WG mit Fremden, und es entstanden viele gute Freundschaften. Die Kultur in Neuseeland war besonders inspirierend für mich. Die Natur hat bei den Māori einen anderen Stellenwert als bei uns; sie glauben, dass der Berg eine Seele besitzt und dass Mensch und Natur im Einklang leben sollten. Die Natur spricht zu ihnen und vermittelt ihnen Wissen. Diese neue Perspektive auf den Alltag und das Leben ist für mich eine Quelle der Kreativität. Kreativität lebt schließlich von verschiedenen Blickwinkeln.
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Meine Inspiration ist eine Mischung aus dem Alltag und den Bergen. Mich fasziniert immer wieder der Kontrast zwischen dem geordneten Alltag und der rauen Landschaft der Berge. Die Kombination aus der Gefahr und der Geborgenheit, die ich zu Hause auf dem Sofa empfinde, finde ich spannend. Wenn ich auf dem Sessellift sitze, genieße ich es, meine Umgebung zu beobachten und ein paar Minuten innezuhalten.
Jenni in einem Moment der Freiheit und des Genusses. Photo by Simona Schürch
Wie spiegelt sich deine Persönlichkeit in deinem Stil auf und neben dem Brett sowie in deiner Kreativität wider?Im Alltag merke ich oft, dass ich gerne Kontrolle habe und mir Gedanken darüber mache, was andere über mich denken. Auf dem Schnee kann ich loslassen und mir weniger Gedanken machen – oder versuche es zumindest. An meinem Fahrstil sieht man das vielleicht: An manchen Tagen passt alles perfekt, an anderen geht gar nichts. Das gehört irgendwie dazu, oder? Mein Ziel für die kommende Saison ist es, weniger zu bremsen!
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Ich bin einfach dankbar, dass ich mit 23 Jahren schon so viel erleben durfte, und das in vielen Bereichen. Meine Leidenschaft ist heute mein Beruf. Nach der Matura wollte ich nicht sofort studieren, sondern das Umfeld komplett wechseln und zog für meine erste Saison als Snowboardlehrerin nach Davos. Damals war das Snowboarden für mich nur eine Auszeit vor dem Studium. Doch während der Saison änderte sich das völlig, und ich wollte gar nichts anderes mehr machen. Heute, einige Jahre später, habe ich mit meinem Teilzeitjob in der Snowboardbranche und dem Teilzeitstudium die perfekte Balance zwischen Praxis und Theorie gefunden. Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Passion zum Beruf machen kann. Snowboarder waren für mich immer die "Coolen" auf dem Berg, und jetzt in dieser Community zu arbeiten, ist ein echtes Highlight. Aufgewachsen bin ich im Aargau, ohne Berge vor der Haustür, und jetzt wohne ich nahe der Skigebiete, fast dort, wo andere Ferien machen. Darüber bin ich stolz und sehr dankbar. Außerdem verbringe ich als J+S-Expertin und bei Freeride-Wettkämpfen viel Zeit im Schnee. Die Wettkämpfe haben mir den Zugang zum Freeriden eröffnet, was für mich früher undenkbar war. Heute weiß ich, wie ich Respekt vor dem Offpiste-Gelände haben und sicher damit umgehen kann. Durch die Wettkämpfe habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Komfortzone zu verlassen.
Jenni mag auch mal den Nervekitzel an Freeride Contests. Photo by Hugo Schleicher
Gibt es eine besondere Frau, Freundin, Künstlerin oder Sportlerin, die dich inspiriert hat, deinen eigenen Weg zu gehen?In meiner ersten Saison als Snowboardlehrerin habe ich viele tolle Menschen kennengelernt. Besonders inspiriert hat mich Katie Erdin, meine damalige Teamleiterin an der Schneesportschule in Davos. Sie hat uns ermutigt, uns für die Ausbildungskurse anzumelden, und uns immer gepusht, auch durch extra Trainings. Bei ihr gab es nie ein "Das schaffst du nicht" – das fand ich extrem ermutigend. Unter ihrer Leitung wurde die Schneesportschule wie eine zweite Familie, und ich habe gelernt, dass es okay ist, das ganze Jahr über ein Beanie zu tragen. Ohne Katie wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Danke, Katie!
Katie Erdin von der Schneesportschule in Davos
Wie inspirierst du andere Menschen (alle, nicht nur Frauen), ihren eigenen Weg zu gehen – sei es beim Snowboarden, durch kreative Projekte oder einfach im Alltag?Ich denke, der Austausch ist wichtig, um andere in einem Gespräch zu inspirieren. Manchmal ist es schwierig, seinen eigenen Weg zu gehen, weil man sich viele Gedanken darüber macht, was andere denken, oder sich nicht gut genug fühlt – sei es für einen Job, eine Tour oder ein anderes Ziel. Ich versuche, all die tollen Möglichkeiten aufzuzeigen, die man hat, um etwas zu erreichen, und dass man es mit Freude und Spaß tun sollte.
Jenni im "Send-Mode" Photo by Greg Ceas
Was bedeutet es für dich, Teil der „Collection by HAE Women“ zu sein, und wie hast du deine Kreativität in dieses Projekt eingebracht?Ein Teil des Projekts mit Celia, Daria, Elena und Léa zu sein, ist unglaublich. Jede von uns bringt ihre eigene Inspiration und ihre individuelle Geschichte mit, und ich denke, die „Collection by HAE Women“ steht für Diversität, da wir alle unterschiedliche Hintergründe haben. Die verschiedenen Beanies, die in Zusammenarbeit mit HAE entstanden sind, repräsentieren gut unsere unterschiedlichen Wege. Was uns verbindet, ist die Leidenschaft für den Wintersport – und darauf kommt es an!
Elena Könz - HAE WOMEN
In unserer Serie von Interviews mit den HAE Women gibt uns heute eine inspirierende Athletin Einblicke in ihre Reise durch die Höhen und Tiefen des Snowboardens. Elena Könz spricht über prägende Erlebnisse in den Bergen, die kreative Kraft der Natur und den Mut, nach Rückschlägen wieder aufzustehen. Mit einer einzigartigen Kombination aus sportlicher Entschlossenheit und künstlerischem Feingefühl gibt sie Einblicke in ihre kreative Seite und erzählt, was sie an ihrer goldenen FIS-Medaille und ihren Erfolgen besonders stolz macht.
Welcher Moment in deinem Leben – sportlich oder kreativ – hat dich besonders geprägt? Was kommt dir spontan in den Sinn?Ein prägender Moment in meinem Leben war ein Unfall im Backcountry vor ein paar Jahren. Komischerweise ist mir dabei nichts passiert – es war jedoch definitiv ein schmaler Grat des Glücks. Diese Erfahrung brachte mich dazu, meine Leidenschaft für das Snowboarden stark zu hinterfragen und sogar darüber nachzudenken, ganz aufzuhören. Am Ende half es mir jedoch sehr, wieder hinauszugehen und mich meinen Ängsten zu stellen, um das Geschehene zu verarbeiten. Dieser Prozess führte dazu, dass ich heute mit einem anderen Bewusstsein und einer tieferen Wertschätzung in den Bergen unterwegs bin.
Handplant von Elena Könz by Kevin Cathers
Was bedeutet Abenteuer für dich, und wie beeinflusst es deine kreative Seite?Für mich bedeutet Abenteuer das, was nicht geplant werden kann. Dieses Ungewisse, das bei der Planung von Touren natürlich möglichst eingeschätzt und minimiert wird, löst eine vorfreudige Spannung aus. Vielleicht fühlt sich ein Abenteuer auch deshalb gut an, weil es verlangt, mit allen Sinnen bei der Sache zu sein, um auf das Unplanbare reagieren zu können.
Wie fühlst du dich, wenn du auf deinem Board stehst, sei es im Schnee oder auf dem Wasser? Gibt es kreative Parallelen zu diesen Momenten?Es ist die schönste Art, durch die Zeit zu fließen. Als Jugendliche versuchte ich einmal, meinem Großonkel, der Künstler ist, zu erklären, dass Snowboarden ebenfalls eine Kunstform sein kann – er konnte das jedoch nicht verstehen. Vielleicht versteht ihr das?
Elena Könz springt per Backflip in den See. Photo by Kevin Cathers
Woher schöpfst du deine kreative Inspiration – ob auf dem Berg, im Meer oder im Alltag?Beim Entwickeln von kreativen Ideen gehe ich paradoxerweise sehr systematisch vor. Aus diesem Grund werde ich auch erst kreativ, wenn ich es wirklich will oder muss, und entwickle oft projektbezogene Ideen. Geprägt werde ich dabei von den Bildern, Formen und Farben, die sich tief „einbrennen“, wenn ich in der Natur unterwegs bin.
Gibt es Projekte außerhalb des Snowboardens, bei denen du deine Kreativität besonders zum Ausdruck bringst?Ja, neben dem Snowboarden male, zeichne und fotografiere ich sehr gerne. Oft fehlt mir jedoch die Zeit dafür. Ein persönlicher Wunsch ist es, dies in naher Zukunft zu ändern und der Kunst wieder mehr Raum in meinem Leben zu geben.
Elena Könz liebt es, sich kreativ auszuleben.
Was macht dich besonders stolz auf das, was du erreicht hast – sportlich und/oder kreativ? Das kann auch beruflich sein.Besonders stolz bin ich auf meine Medaille als Weltmeisterin im Big Air. Je mehr Abstand ich zu diesem Erfolg habe, desto cooler finde ich es, so eine goldene FIS-Medaille zu besitzen. Das Engagement und die Willenskraft, die ich aufbringen konnte, um diesen Weg zu gehen, beeindrucken mich mittlerweile selbst.
Elena Könz Art
Elena auf Youtube
Die Frauen hinter der Collection by HAE Women
Die Collection by HAE Women ist weit mehr als eine Reihe hochwertiger Mützen – sie ist eine Hommage an fünf Frauen, die ihren eigenen Weg in den Bergen gefunden haben und dabei andere inspirieren, dasselbe zu tun. Jede Mütze in dieser Kollektion ist das Ergebnis der Vision von diesen Frauen, die sich durch ihr Talent und ihre Kreativität auszeichnen, sei es auf dem Snowboard, im Wasser oder in künstlerischen Projekten. Die HAE Women verkörpern eine Mischung aus Mut, Entschlossenheit und einem starken Gemeinschaftsgefühl, das sie durch die Alpen und in alle Abenteuer des Lebens begleitet.
Daria Fuchs - crazy Style! Photo: Aaron Schwartz
Diese Kollektion spiegelt nicht nur die Erfahrungen und Werte unserer HAE Women wider, sondern auch ihre Leidenschaft für die Natur und die Freiheit, die sie auf ihren eigenen Wegen finden. Ihre Geschichten reichen von mutigen Entscheidungen, die sie auf ihrem Weg geprägt haben, bis hin zur tiefen Verbindung zur Natur, die sie in ihrer Kreativität inspiriert. Sie wissen, wie man in der Kälte der Berge warm bleibt, aber auch, wie man durch Offenheit und Lebensfreude Herzen erwärmt.
In diesem Beitrag stellen wir die fünf Frauen hinter der Collection by HAE Women vor: Snowboarderinnen, Künstlerinnen und Vorbilder, die ihre Leidenschaft mit einer Kollektion teilen, die genauso einzigartig und stark ist wie sie selbst. Ihre Geschichten und Erfahrungen haben diese Mützen geprägt und machen sie zu einem Ausdruck von Kraft und Abenteuergeist – Eigenschaften, die uns alle dazu ermutigen, unsere eigene Linie zu ziehen.
Celia Petrig in Laax
Celia Petrig: Der Flow, der alles möglich macht
Für Celia Petrig (instagram) ist das Snowboarden mehr als nur eine Sportart – es ist ein tiefes Eintauchen in den „Flow-Zustand“, in dem sich alles harmonisch und mühelos anfühlt. „Snowboarden erlaubt es mir, in meinen Flow State zu treten, wo sich alles frei, harmonisch, federleicht und zeitgleich sehr kraftvoll und stark anfühlt,“ beschreibt Celia diesen besonderen Moment, der sie jedes Mal aufs Neue inspiriert. Im Flow empfindet sie eine Art „Super Power“, in der sie alles wie in Slow-Motion wahrnimmt und sich voll und ganz mit ihrem Umfeld verbindet.
Celia Petrig inspiriert die jüngere Generation.
Celia inspiriert nicht nur durch ihren eigenen Flow-Zustand, sondern gibt dieses Gefühl in ihren Projekten auch an andere weiter. In ihrem neuesten Video-Projekt Laax Originals – Celia Petrig gibt sie Einblick in ihre Persönlichkeit und Lebensphilosophie und zeigt, wie der Flow nicht nur ihren Sport, sondern auch ihr Leben prägt. Sie engagiert sich aktiv in Coachings und Trainings und leitet „Girls Shred Sessions“ sowie eigene Shred Sessions, um anderen Frauen zu helfen, ihren eigenen Weg zu finden und zu wachsen. „Snowboarden gibt mir die Möglichkeit, andere zu inspirieren, indem ich ihnen zeige, wie viel Spass es macht, den eigenen Weg zu gehen,“ sagt Celia. Sie gibt nicht nur ihr Wissen weiter, sondern inspiriert andere, den eigenen kreativen Weg zu finden und ihm voller Energie und Leidenschaft zu folgen.
Das komplette Interview findest du HIER.
Daria Fuchs: Die Surferin, die ihre Leidenschaft zwischen Bergen und Wellen lebt
Daria Fuchs (instagram) verkörpert die perfekte Balance zwischen zwei Welten: den Wellen des Meeres und den Gipfeln der Alpen. Ihre Leidenschaft für das Surfen entdeckte sie auf einer Reise nach Fuerteventura, wo sie das erste Mal aufs Brett stieg. Diese Woche hat ihr Leben nachhaltig verändert und sie dazu inspiriert, ihre Sommer zwischen den Wellen und die Winter in den Bergen zu verbringen. „Diese eine Woche auf Fuerteventura hat mein Leben geprägt,“ erzählt Daria. Seitdem lebt sie in dieser dualen Welt, geprägt von der Balance zwischen Bergen und Meer.
Daria Fuchs by Kuno egli
Im Wasser und im Schnee erlebt Daria eine intensive Verbundenheit zur Natur. „Das schönste Gefühl ist es, präsent und im Moment zu sein,“ beschreibt Daria ihre tief empfundene Verbindung zu den Elementen, die sie in den Flow bringt. Beim Surfen und Snowboarden erfährt sie eine Harmonie mit sich selbst und der Natur, die sie erfüllt und inspiriert. Diese Leidenschaft und Offenheit gibt Daria weiter, indem sie zeigt, dass ein freier Geist und ein offenes Herz uns zu den grössten Abenteuern führen.
Das komplette Interview findest du HIER.
Daria Fuchs auf einem der Bretter, die ihr die Welt bedeuten.
Elena Könz: Die Künstlerin und Weltmeisterin
Für Elena Könz (instagram - youtube) ist Snowboarden nicht nur eine sportliche Herausforderung, sondern auch eine künstlerische Ausdrucksform. Schon als Jugendliche erklärte sie ihrem Grossonkel, einem Künstler, dass Snowboarden ebenso kreativ sein kann wie Malerei oder Skulptur. „Als Jugendliche habe ich versucht, meinem Grossonkel zu erklären, dass Snowboarden auch eine Kunstform sein kann,“ erzählt Elena. Heute sieht sie die Spuren, die sie im Schnee hinterlässt, als Kunstwerke, die die Freiheit und Kreativität ihres Geistes widerspiegeln.
Elena Könz kurz bevor sie ihre Linien in den eisigen Canvas zieht
Die Weltmeisterin beim Nähen.
Doch nicht nur das: Ihre Disziplin und Entschlossenheit führten sie 2015 zur Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft im Big Air. „Je mehr Abstand ich zu diesem Erfolg habe, desto cooler finde ich es,“ sagt sie rückblickend über ihre Errungenschaft. Neben dem Snowboarden findet Elena ihre kreative Inspiration auch in der Kunst. Sie malt, zeichnet und fotografiert, inspiriert von der alpinen Landschaft und den Farben und Formen, die sie in der Natur und der Stadt entdeckt. „Ein persönlicher Wunsch ist es, der Kunst wieder mehr Raum in meinem Leben zu geben,“ reflektiert sie. Elenas Kunst und ihr Erfolg im Sport sind Zeugnisse ihrer Hingabe und ihres Willens, ihre Träume zu leben und dabei als Künstlerin und Weltmeisterin andere zu inspirieren.
Das komplette Interview findest du HIER.
Jenni Albert: Die Inspirierende, die andere ermutigt, eigene Wege zu gehen
Für Jenni Albert (instagram) sind die Berge nicht nur ein Ort der Herausforderung, sondern auch ein Raum der Begegnung mit sich selbst und anderen. Ihr Vater, der sie ans Snowboarden heranführte, ist bis heute ihre grösste Inspiration. Die Liebe zu den Bergen hat sie durch ihn entdeckt, und nach seinem Tod sind die Berge für sie ein Ort geworden, der die Verbindung zu ihm aufrechterhält. „Seit dem Tod meines Vaters stellen die Berge nochmals vermehrt eine Verbindung zu ihm für mich dar,“ beschreibt Jenni die besondere Bedeutung, die die Alpen für sie haben.
Jenni Albert bei einem ihrer Contests.
Besonders geprägt wurde sie von Katie, ihrer ehemaligen Teamleiterin in Davos, die sie dazu ermutigte, ihre Snowboard-Karriere weiter zu verfolgen. „Unter Katies Leitung war es wie eine zweite Familie,“ erinnert sich Jenni an die Mentorin, die sie dazu brachte, mehr aus sich herauszuholen und zu wachsen. Heute inspiriert Jenni andere Menschen, indem sie zeigt, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben und den eigenen Weg zu gehen. „Ich versuche, all die tollen Möglichkeiten aufzuzeigen, die man hat, um etwas zu erreichen, und dass man es mit Spass machen sollte,“ erklärt Jenni. Für sie ist Snowboarden nicht nur ein Sport, sondern auch eine Möglichkeit, mit anderen in Verbindung zu treten und eine Gemeinschaft zu stärken, die auf Vertrauen und gegenseitigem Respekt basiert.
Das komplette Interview findest du HIER.
Jenni Albert testete bereits im Sommer die Edelweiss Mütze aus der Collection by HAE Women.
Léa Klaue: Die Geschichtenerzählerin hinter und vor der Kamera
Léa Klaue (instagram) beschreibt das Snowboarden als weit mehr als nur einen Sport – für sie ist es eine Möglichkeit, ihre Umgebung zu erkunden und in sie einzutauchen. „Snowboarden hat sich für mich zu einem Mittel entwickelt, um zu erkunden, wie ich mich bewege und meine Umgebung navigiere,“ erklärt sie und beschreibt das Gefühl, eine steile Abfahrt zu kontrollieren, als eine Art Superkraft, die sie in einen Zustand von Hyperfokus und Harmonie versetzt. In ihrer Jugend begann sie als Freestyle-Snowboarderin, bevor sie sich zur Big-Mountain-Snowboarderin entwickelte und das abgelegene, steile Terrain lieben lernte.
Léa Klaue ist auch im Sommer in den Alpen unterwegs.
Léa nahm über Jahre hinweg an Freeride-Wettkämpfen teil und gehörte konstant zu den Top 10 in Europa. Heute ist Snowboarden für sie weniger ein Wettbewerb, sondern eine persönliche Reise, bei der sie ihre mentalen und technischen Fähigkeiten ständig herausfordert. Ihr bevorzugtes Werkzeug ist mittlerweile das Splitboard, mit dem sie abgelegene Berge und anspruchsvolle Hochgebirgstouren meistert. Ob in den Alpen, den Anden oder auf Expeditionen in Japan und Kirgisistan – Léa sucht immer neue Abgeschiedenheit und erzählt diese Erlebnisse in Filmen wie dem preisgekrönten Kurzfilm Clouds (2023). Gemeinsam mit Partnern bringt sie Geschichten in die Welt, die Abenteuer und Umweltbewusstsein verbinden.
Das komplette Interview findest du HIER.
Léa Klaue - photo: Jeremy Bernard
Die Collection by HAE Women
Die Collection by HAE Women vereint mehr als nur stylische Mützen – sie verkörpert die Geschichten und die Leidenschaft von fünf einzigartigen Frauen, die ihre Spuren in den Alpen und im Leben ziehen und viele von uns bei HAE schon inspiriert haben. Diese fünf Snowboarderinnen, Surferinnen und Künstlerinnen teilen ihre Vision, Kraft und ihren Mut, andere dazu zu inspirieren, ihre eigenen Linien zu finden und authentisch zu leben. Die Kollektion lädt dazu ein, Teil dieser Geschichten zu werden. In naher Zukunft werden wir jede dieser Frauen einzeln vorstellen und tiefer in ihre Welt eintauchen - sei gespannt und bleib dran!
Vom Feld zur Faser: Wie SwissFlax die Renaissance des Flachs in der Schweiz anführt
Flachs, eine Pflanze, die seit Jahrhunderten in der Textilproduktion verwendet wird, erfährt durch SwissFlax eine beeindruckende Rückkehr in die Schweizer Landwirtschaft. Wir bei HAE den hochwertigen Rohstoff von SwissFlax genutzt, um die limitierte Edition unserer Alpine Flaxer Beanies zu fertigen. Dominik Füglistaller, Geschäftsführer von SwissFlax, stand uns vor ein paar Tagen für ein Interview bereit, um uns mehr über seine Vision zu erzählen. Dominik verfolgt das Ziel, Flachs wieder nachhaltig und regional zu verankern – eine Vision, die eng mit den Werten von HAE harmoniert. Wie auch HAE setzt SwissFlax auf Nachhaltigkeit und Qualität. Im Interview teilt Dominik seine Erfahrungen und gibt Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, die der Flachs für die Zukunft der Textilbranche bietet.
Wir haben für die Limited Edition Mützen "Alpine Flaxer" den Rohstoff von SwissFlax verarbeitet.
Wie bist du auf die Idee gekommen, Flachs in der Schweiz wiederzubeleben?Dominik Flüglistaller SwissFlax: Dies war im Agronomiestudium. Als Diplomarbeit wollte ich etwas ausprobieren und mich nicht den Standardkulturen wie Weizen, Mais, Gerste oder Raps widmen, sondern habe mich dann für den Flachs entschieden. Dabei habe ich verschiedene Sorten und Saatstärken geprüft. Als der Flachs Mitte Juni geblüht hat, wusste ich, diese Pflanze hat Potenzial.
Was fasziniert dich an Flachs als Rohstoff?Grundsätzlich sind es die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten, wie es der lateinische Name auch sagt: Linum usitatissimum (viel nutzbarer Lein). Sprich, man kann die Fasern nutzen für Bekleidung, Teppiche, Schnüre; die Schäben (Holzteil, der beim Faseraufschluss anfällt) z. B. als Tiereinstreu oder zu Pressplatten verarbeiten oder dann die Leinsamen für die menschliche Ernährung.
Warum sollte jemand Flachs gegenüber anderen Materialien bevorzugen?Weil es ein natürliches Material ist, welches hier seine Geschichte und seinen Ursprung hat. Zudem ist das Material atmungsaktiv, antibakteriell, hat einen absoluten Tragekomfort und kann auch kühlend wirken. Mit einem HAE-Beanie aus SwissFlax behält man sicher einen kühlen Kopf.
Und so sehen die Flachsfasern dann aus!
Wie läuft der Prozess vom Flachsanbau bis zum fertigen Produkt ab?Der Flachs wird Ende März, Anfang April gesät. Im Juni blüht er und im Juli wird er gezupft, dann geröstet und im August an Ballen gepresst. Anschließend müssen die Ballen etwas «ruhen». Im Winter wird dann der mechanische Faseraufschluss gemacht. Danach müssen die Fasern kardiert werden und schlussendlich nass versponnen werden. Erst dann hat man das Leinengarn in den Händen.
Welche Vorteile hat Flachs für die Umwelt im Vergleich zu Baumwolle oder synthetischen Materialien?Er muss nicht bewässert werden und ist sehr genügsam, was die Nährstoffversorgung betrifft. So konnten wir in den letzten Jahren vollends auf eine Stickstoffdüngung verzichten. Zudem setzen wir in der Produktion nur ein Herbizid ein, sprich, wir produzieren nach IP-SUISSE-Richtlinien. Im Vergleich: Bei der Baumwolle werden rund ein Drittel der weltweiten Pestizide eingesetzt. Zudem ist er ein nachwachsender Rohstoff, was man von den synthetischen Materialien nicht behaupten kann.
Welche Hürden musstest du überwinden, um Flachs in der Schweiz zu produzieren?Es musste das gesamte Know-how wieder aufgebaut und Partner gesucht werden, die einem in der Wertschöpfungskette bis zum fertigen Garn unterstützen. Zudem war man sich in der Flachsbranche nicht gewohnt, dass wir vom Rohstoff bis zum fertigen Garn immer nur unser Material weiterverarbeiten lassen wollten und keine Kompromisse bei der Weiterverarbeitung und Rückverfolgbarkeit eingehen wollten.
Der Flachs auf den Feldern von SwissFlax
Wie siehst du die Zukunft von Flachs in der Textilbranche?Ich glaube an ein großes und vielfältiges Potenzial. Wir hatten vor dem 2. Weltkrieg einmal 200 ha im Anbau in der Schweiz. Heute sind wir wieder bei 7,5 ha und einer Garnproduktion von rund 3,5 Tonnen. Flachs/Leinen ist zurzeit sehr beliebt, insbesondere wegen der kühlenden Wirkung und dem angenehmen Tragekomfort. Entsprechend gehe ich davon aus, dass der Bedarf weiter steigen wird und wir unsere Anbaufläche in Zukunft sicher auf einen zweistelligen Bereich ausbauen können. Weltweit geht hier richtig die Post ab. So wurde die Anbaufläche in Europa in den letzten 10 Jahren verdoppelt (heute ca. 170.000 ha).
Gibt es kommende Innovationen bei SwissFlax, die du uns verraten kannst?Ja, dies darf ich tatsächlich verraten, und zwar dass am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest in Glarus 2025 alle Schwinghosen wieder aus Rohstoff aus der Schweiz hergestellt werden. Dies war wohl in den letzten 70 Jahren nicht mehr der Fall. Das freut mich sehr.
Wie wichtig ist dir die Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten?Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste. Zuerst einmal bin ich als Agronom den Landwirten sehr nahe. Dann finde ich, haben wir es in der SwissFlax geschafft, dass unsere Landwirte nicht einfach Rohstofflieferanten sind, sondern sie sind Bestandteil der Gesellschaft/GmbH. Zudem haben wir ein erstes Ziel erreicht, indem wir den Landwirten einen absolut fairen Preis zahlen und der Flachs ein lukrativer Betriebszweig auf dem Hof sein kann. Wir haben auch hier ein spezielles Zahlungssystem, welches aus meiner Sicht einzigartig ist in der Landwirtschaft.
Dominik Flüglistaller, Geschäftsführer von SwissFlax
Was bedeutet dir Nachhaltigkeit und wie prägt sie dein Unternehmen?Das ist in der DNA des Unternehmens. Wir treffen keine Entscheidungen, ohne uns über die Nachhaltigkeit Gedanken zu machen. Dies ist wirklich inkludiert. Aus meiner Sicht bringt grundsätzlich auch die Pflanze Flachs als heimischer Rohstoff die Nachhaltigkeit mit sich. Die Pflanze braucht nicht viel Input (Pflanzenschutz, Dünger, keine Bewässerung), bietet nebenbei als blühende Pflanze den Insekten Nektar und Pollen und ist gut für die Biodiversität. Durch das Zupfen wird der Boden gerade wieder gelockert, und durch die Röste werden wieder Nährstoffe in den Boden gebracht. Zudem wird die Pflanze vollumfänglich genutzt.
Danke dir Dominik für deine wertvolle Zeit und den tollen Schweizer Flachs, den du uns geliefert hast. Für alle Leser:innen: Die Limited Edition gibts hier zu kaufen.
DIE GESCHICHTE EINER LEGENDÄREN MÜTZE: VON DEN 70ERN BIS ZUR NEUINTERPRETATION DURCH HAE
Die 1970er Jahre markierten einen Wendepunkt für den Outdoor-Lifestyle in der Schweiz. Während die Alpen schon immer tief in der Schweizer Kultur verwurzelt waren, entdeckte in dieser Zeit eine breitere Bevölkerung die Berge als Ort des Abenteuers, der Freiheit und des Sports. Der Wintersport, allen voran das Skifahren, erlebte einen regelrechten Boom. Neue Skigebiete entstanden, Skilifte und Seilbahnen machten die Gipfel für jedermann zugänglich. Die Menschen strömten in die Berge, nicht nur um Urlaub zu machen, sondern um die Natur in all ihrer Pracht zu erleben. Es war die Geburtsstunde eines neuen Lebensgefühls – der Alpen als Ort, an dem man Freiheit und Gemeinschaft zugleich fand.
Inmitten dieses Aufschwungs tauchte ein schlichtes, aber bedeutungsvolles Accessoire auf: eine legendäre Mütze der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA). Ursprünglich als Werbegeschenk einer Schweizer Bank herausgegeben, fand es schnell seinen Weg auf die Skipisten und in die Berghütten. Die rot-weißen Farben symbolisierten nicht nur die Schweizer Identität, sondern wurden zu einem Sinnbild für die aufblühende Outdoor-Kultur. Das Beanie wurde mehr als nur ein modisches Accessoire – es verkörperte die Freiheit und Abenteuerlust, die so viele Menschen in den Alpen suchten.
Abenteuer und Funktionalität im Fokus
Das legendäre Beanie, ursprünglich als Werbegeschenk einer Schweizer Bank, wurde schnell zum beliebten Accessoire – schlicht, funktional und perfekt für alpine Bedingungen. Es fiel auf, nicht durch auffälliges Design, sondern durch seine Präsenz auf den Köpfen von Skifahrern, Wanderern und Bergsteigern.
Das Beanie wurde zum Symbol für den neuen Outdoor-Lifestyle, der Freiheit, Abenteuer und die Gemeinschaft in den Bergen feierte. Mit seiner Einfachheit und Praktikabilität erregte es die Aufmerksamkeit jener, die die Alpen neu entdeckten – und es blieb als zeitloser Begleiter im Gedächtnis.
Kulturelle Identität und die Farben der SKA
Das Beanie wurde damals von der Schweizerischen Kreditanstalt (SKA) verteilt, trug die Farben Rot, Weiss und Blau, die ursprünglich die Bank repräsentierten. Doch schnell wurde es weit mehr als nur ein Werbegeschenk. Durch seine Schlichtheit und Funktionalität entwickelte es sich zu einem Symbol für den Outdoor-Lifestyle, den so viele in dieser Zeit für sich entdeckten.
Das Beanie spiegelte die Essenz der „Swissness“ wider: Funktionalität, Einfachheit und die tiefe Verbundenheit mit den Bergen. Es stand nicht nur für Mode, sondern wurde Teil einer Identität, die Freiheit in der Natur und den Stolz auf die eigene Herkunft feierte.
Der Wandel der Jugend und der Aufstieg des Freizeitsports
In dieser Zeit erlebte die Jugend in der Schweiz einen Wandel. Junge Menschen suchten nach neuen Wegen, sich auszudrücken und sich von den traditionellen Werten zu lösen. Der Outdoor-Sport, insbesondere Skifahren und Bergsteigen, bot eine perfekte Möglichkeit, Freiheit und Abenteuer in der Natur zu erleben. Skifahren, einst ein elitäres Vergnügen, entwickelte sich langsam hin zum Freizeitspass für jedermann/-frau – unabhängig von Alter oder Hintergrund.
Dieser Wandel spiegelte sich im aufkommenden Freizeitsport wider, der immer mehr Menschen in die Berge zog. Die Mütze wurde zum ständigen Begleiter in den Alpen – getragen von jungen Abenteurern, die das neue Lebensgefühl der Freiheit suchten, ebenso wie von erfahrenen Bergsportlern. Ob auf Skipisten oder Wanderwegen, das Beanie verkörperte die Leichtigkeit und den unkomplizierten Outdoor-Lifestyle, der in dieser Zeit für einige zum Inbegriff von Freiheit und Selbstverwirklichung wurde.
Als Limited Edition jetzt bei HAE - Die CH41 1291 2006 1815 2402 7 Mütze - hier bestellen
Die Neuinterpretation des Beanies durch HAE
Heute, fast ein halbes Jahrhundert später, lassen wir bei HAE das legendäre Beanie mit einer Neuinterpretation wieder aufleben. Unsere Version, das CH41 1291 2006 1815 2402 7 Beanie, greift das zeitlose Design und die Werte der 1970er Jahre auf: Funktionalität, Einfachheit, den Geist der Freiheit in den Bergen.
Mit modernem Anspruch an Qualität und Nachhaltigkeit setzen wir auf hochwertige Materialien und bewusste Produktion. Unser Beanie bleibt dabei den ursprünglichen Idealen treu – es ist mehr als nur ein modisches Accessoire. Es verkörpert die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Tradition und modernem Abenteuergeist. Wie damals ist es ein Begleiter für alle, die das Leben draussen in der Natur lieben. Und es ist bis ins kleinste Detail durchdacht. Falls du uns nicht glaubst: Schau dir mal die Zahlen im Produktnamen genau an.
NEW DROP: LINES COLLECTION – DIE VERBORGENEN SPUREN DER ALPEN
Wer die Alpen wirklich kennt, weiß, dass die Magie der Berge oft abseits der ausgetretenen Pfade liegt. Jeder Berg in den Alpen hat seine ikonischen Abfahrten, die von den lokalen Freeridern benannt wurden. Mit den Limited Edition Caps und Shirts unserer Lines Collection möchten wir diesen legendären Abfahrten Tribut zollen. Es sind die geheimen Freeride-Linien, die nur diejenigen entdecken, die bereit sind, tiefer in die alpine Welt einzutauchen. Unsere Produkte tragen genau diese Momente in sich – nicht als lautes Statement, sondern als Ausdruck der stillen Leidenschaft für die Berge, die uns antreibt.
Die Linien auf unseren Shirts
Jedes T-Shirt aus der Lines Collection ist mit einer dieser Lines bedruckt, die dein Herz an einem frisch verschneiten Wintermorgen höher schlagen lässt. Unsere HAE Friends haben ihre ganz persönlichen Lieblingslinien ausgewählt, die besondere Emotionen in ihnen wecken. Es sind meist die lokalen Abfahrten direkt vor ihrer Haustür, die in jedem Turn das Gefühl von Freiheit, Abenteuer und alpiner Verbundenheit aufleben lassen. Diese Linien, ob „Col de Cou“, „Surprise“ oder „Megawatt“, sind mehr als nur Namen – sie sind gelebte Erinnerungen an unvergessliche Tage mit guten Freunden und ein Ausdruck der tiefen Verbindung zu den Bergen.
Die Shirts aus der limitierten Lines Collection
Upcycling-Caps mit einzigartigen Patches
Unsere Caps aus der Lines Collection gehen noch einen Schritt weiter. Anstatt alte aber ungenutzte Produkte mit einem veralteten Logo wegzuwerfen, haben wir ihnen durch das Anbringen von handgenähten Patches neues Leben gegeben. Jeder Patch steht für eine ikonische Freeride-Linie – sei es „La Banane“, eine ikonische Linie in den westlichen Walliser Alpen, „Golmbach“, eine Route durch tiefen Powder im Tal der Täler, oder „Gerwetsch“, eine Abfahrt in der Nähe des Matterhorns. Diese Linien erzählen die Geschichte von verschneiten Abfahrten, stillen Momenten und den Abenteuern, die man nur in den Bergen erlebt.
Durch das Annähen der Patches von Hand in unserem kleinen HQ im Herzen der Alpen ist aus jedem Cap ein einzigartiges Stück geworden – und mehr noch, ein Symbol für unseren respektvollen Umgang mit den Ressourcen, die uns zur Verfügung stehen. Handgefertigt und sorgfältig auf das alte Logo genäht, sind diese Caps nicht nur stylisch, sondern auch ein Statement für Nachhaltigkeit und alpinen Lifestyle.
Alte aber ungebrauchte Caps mit den neuen Lines Patches - von Hand bei uns im Wallis angenäht.
Die Leidenschaft für alpine Abenteuer leben
Unsere Lines Collection ist nicht nur dazu da, um getragen zu werden – sie soll die Leidenschaft für die Berge und das Freeriden nähren. Sie steht für das, was es bedeutet, in den Alpen unterwegs zu sein, sie zu erleben und diese Leidenschaft auch im Alltag zu spüren. Jedes Shirt und jede Cap soll dich daran erinnern, dass die Berge nicht nur ein Ort sind, sondern ein Gefühl, das in dir lebt. Ob auf der Piste, in der Stadt oder irgendwo dazwischen – diese Produkte sind dazu da, die alpine Leidenschaft in dir zu entfachen und ein Teil deines eigenen Abenteuers zu werden.
Hol dir jetzt die Limited Edition "Lines Collection" exklusiv in unserem Online Shop!
INTERVIEW: VON HÄ? ZU HAE – MAT UND SEBI BUMANN ÜBER DIE MUTIGE NEUAUSRICHTUNG IHRER MARKE
Wir haben uns mit Mat und Sebi Bumann zusammengesetzt, um herauszufinden, warum sie die gesamte Marke neu ausgerichtet und das Logo geändert haben. Wie kam es zu dieser gemeinsamen Entscheidung mit ihrem Team und langjährigen Wegbegleiter:innen? Welche Überlegungen steckten hinter dieser Veränderung, und was bedeutet das für die Zukunft der Marke? Lies jetzt im Interview Ihre Beweggründe.
Warum habt ihr das Logo und den Namen eurer Marke nach 18 Jahren geändert?
Matthias: "So schnell können wir das wohl nicht beantworten und wir müssen etwas ausholen. Der Wechsel zu HAE war wirklich ein intensiver interner Prozess. Wir haben das ganze Team und all die Menschen einbezogen, die uns seit Beginn begleiten – Leute wie Silvano, Levi, Anto, Sämi, Caldi, Ändu, Schüli, Gregi, unsere Familien und viele Freunde. Tatsächlich haben wir schon seit Jahren immer wieder darüber nachgedacht, unser Branding zu ändern. Silvano hat diese Idee oft ins Gespräch gebracht."
Sebastian: "Ja, ich erinnere mich. Vor etwa 18 Monaten haben wir dann den Entschluss gefasst, diesen Schritt wirklich zu gehen. Seitdem war es ein spannender Weg mit vielen intensiven Gesprächen und viel Arbeit. Es ging uns ja nicht nur um ein neues Logo oder einen neuen Namen, sondern darum, unseren gesamten Markenauftritt zu überdenken – von der Webseite über die Verpackung bis hin zum kleinsten Wäschelabel. Wir wollten alles anpassen."
Matthias: "Genau, unser Ziel war es, eine Markenidentität zu schaffen, die unsere tiefe Verbindung zu den Alpen und die authentische Lebensweise, die wir alle teilen, besser ausdrückt. Wir wollten, dass unser gesamtes Erscheinungsbild diese Werte widerspiegelt."
Sebastian: "Und wir haben gemerkt, dass unsere alte Marke, mit dem Logo und dem Namen hä?, einfach nicht mehr zu uns passte. hä? entstand 2006 mehr oder weniger aus einem Zufall, als wir noch im Gymnasium waren. Genauso wie wir uns weiterentwickelt haben, hat sich auch unsere Marke verändert. Es war ein wilder Ritt mit vielen Hochs und Tiefs, und wir haben viel auf diesem Weg gelernt."
Matthias: "Mit HAE setzen wir jetzt ein klares Zeichen, das unsere Geschichte und Herkunft ehrt, aber auch eine neue Klarheit und Modernität schafft. Es ist wichtig, dass der Name wie früher ausgesprochen wird, damit wir unsere Wurzeln bewahren können, auch wenn wir uns weiterentwickeln."
Sebastian: "Es war uns wichtig, dass diese Veränderung nicht nur von uns Gründern ausging, sondern auch von all denjenigen, die unsere Reise von Anfang an mitgestaltet haben. Gemeinsam haben wir den neuen Weg definiert und beschlossen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, diese neue Richtung einzuschlagen."
Matthias: "Und wir hoffen wirklich, dass wir unseren Kund:innen mit dieser Veränderung einen Mehrwert bieten und unsere Marke noch authentischer machen können."
Was bleibt bei HAE trotz des Rebrandings gleich?
Sebastian: "Unsere tief verwurzelte Leidenschaft für die Berge und die Abenteuer, die sie bieten, bleibt unverändert. Wir wollen weiterhin Menschen inspirieren, die Berge zu erleben und ihre eigenen Geschichten zu schreiben. Diese Werte sind seit dem ersten Tag das Herzstück unserer Marke."
Matthias: "Absolut, und das liegt auch daran, dass wir alle 'Raised by the Alps' sind. Wir hatten das grosse Glück, hier in den Alpen aufzuwachsen, umgeben von der Natur, die uns genauso geprägt hat wie unsere Eltern und Freunde. Schüli in Stans, Ändu im Solothurner Jura, Zösi in Innsbruck oder wir hier im Wallis – wir alle haben unzählige Stunden draussen verbracht, als Kinder, Jugendliche und Erwachsene."
Sebastian: "Das hast du jetzt aber wirklich sehr schön gesagt (lacht) und du hast es voll auf den Punkt gebracht. Egal ob beim Snowboarden, Skifahren, Klettern oder Fliegen – diese Erlebnisse in der Natur haben uns tief geprägt. Die Alpen haben uns sozusagen 'mit-erzogen' und einen grossen Teil dazu beigetragen, wer wir heute sind."
Matthias: "Und das gilt nicht nur für uns als Marke, sondern vor allem für uns als Menschen. Dieser alpine Geist ist das, was wir mit HAE nach aussen tragen wollen. Das sind unsere Wurzeln, und denen bleiben wir treu."
Was bedeutet das neue Branding für eure Kund:innen und welche neuen Möglichkeiten eröffnet es ihnen? Was haben sie eigentlich davon?
Matthias: "Mit dem neuen Branding möchten wir unseren Kund:innen die Möglichkeit geben, eine tiefere Verbindung zu den Werten zu spüren, die uns antreiben. Es geht darum, neue Erlebnisse zu eröffnen und sie nicht nur als Käufer zu sehen, sondern als Teil einer grösseren Gemeinschaft von Abenteurer:innen, die unsere Leidenschaft für die Alpen teilen. Das neue Branding soll das Gefühl der Zugehörigkeit stärken und unsere Kund:innen einladen, aktiv an unserer Reise teilzunehmen und ihre eigene Geschichte zu gestalten."
Sebastian: "Da stimme ich dir zu. Um diese Verbindung zu vertiefen, wollen wir auch eine klare und konsistente Erzählweise schaffen, die unser Engagement für das alpine Leben und Abenteuer deutlich macht. Deshalb ist es uns wichtig, Plattformen und Events zu organisieren, bei denen unsere Community ihre eigenen Abenteuer und Erfahrungen teilen kann. So schaffen wir nicht nur Inspiration, sondern auch eine lebendige Erzählung, an der alle teilhaben können."
Matthias: "Genau das ist der Punkt, und deshalb haben wir auch unsere Produkte weiterentwickelt. Viele Designs sind jetzt noch hochwertiger, und wir verwenden neue Materialien, die teilweise direkt aus den Schweizer Alpen kommen. Zum Beispiel haben wir neue Beanies entwickelt, die aus Schweizer Flachs hergestellt werden. Auch unsere Handmade-Boxen haben wir komplett überdacht und hier in der Schweiz produzieren lassen, um noch stärker unsere Verbundenheit zur Region zu zeigen."
Wie spiegelt das neue Branding, einschliesslich des Logos und Designs, die Werte von HAE wider?
Sebastian: "Das neue Branding spiegelt wirklich unsere Kernwerte wider – wie Eigenständigkeit, Storytelling, Abenteuerlust und den Gemeinschaftsgeist. Es zeigt den Mut und die Entschlossenheit, die man braucht, um in den Bergen Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Aber es unterstreicht auch, wie wichtig die Gemeinschaft dabei ist. Ohne die Unterstützung der Menschen, auf die man sich auch im stärksten Wintersturm verlassen kann, wäre vieles gar nicht möglich."
Matthias: "Richtig. Das ist es, was unser Branding so besonders macht. Es bringt diese Werte durch eine klare und dynamische visuelle Identität zum Ausdruck, die sowohl unsere zeitlose Verbindung zur Natur als auch unsere Innovationskraft zeigt. Mit dem neuen Design schaffen wir etwas, das Beständigkeit und Verbundenheit mit der alpinen Kultur vereint – und auch mit den Menschen, die diese Erlebnisse mit uns teilen."
Sebastian: "Die Berge haben uns ja auch beigebracht, auf uns selbst zu vertrauen und gleichzeitig die Kraft der Gemeinschaft zu schätzen. Das neue Branding soll genau diese Balance verkörpern – unsere Reise, die uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind."
Matthias: "Ja, und ich hoffe, dass das durch unsere neue Ausrichtung noch deutlicher wird. Wir wollen, dass diese Werte greifbarer sind. In der Vergangenheit hat uns das manchmal gefehlt, und das Feedback von Kund:innen, Freunden und anderen wichtigen Menschen in unserem Leben hat uns gezeigt, dass wir hier noch klarer sein müssen."
Was waren die grössten Herausforderungen beim Rebranding und wie stellt ihr sicher, dass HAE authentisch bleibt?
Matthias: "Die grösste Herausforderung war, eine Balance zu finden zwischen unserer bisherigen Identität und der Zukunft, die wir für HAE sehen. Es war entscheidend, unsere Wurzeln und die Geschichte, die uns hierher gebracht hat, zu ehren, während wir uns weiterentwickeln. Unsere Kund:innen unterstützen uns, weil sie unsere Geschichte und Werte teilen. Deshalb ist es uns wichtig, dass jede Neuerung diese Verbindung stärkt."
Sebastian: "Es war für uns auch extrem wichtig, die verschiedenen Perspektiven innerhalb unseres Teams zu integrieren und sicherzustellen, dass das Ergebnis möglichst alle zufriedenstellt. Dieser Prozess hat uns jedoch als Team gestärkt und auch ein tieferes Bewusstsein für die Arbeit jedes anderen Teammitglieds geschaffen und gezeigt, wie eng unsere Gemeinschaft wirklich ist und auf welchen Werten sie aufbaut. Die Authentizität bleibt unser Kern; jede Entscheidung basiert auf unseren Werten und deshalb auf unserer tiefen Verbindung zu den Alpen.
Letzte Frage: Habt ihr jetzt etwa Investoren an Bord, die das alles so wollten? Seid doch mal ehrlich!
Matthias: "Haha, nein, keine Investoren, die uns vorschreiben, was wir zu tun haben! Wir haben HAE immer selbst aufgebaut – ganz ohne fremdes Geld. Alles ist bootstrapped! Wir haben mit gerade mal CHF 50 angefangen und jeden verdienten Franken wieder reingesteckt. HAE bleibt unabhängig, und die Firma gehört immer noch Sebi und mir. Also keine Sorge, hier zieht niemand die Fäden außer uns!"